Rund um die Erde ... mit Gabriele und Herbert Hösler aus Köthen


Island (2017)


Die geplante Route unserer Islandreise vom 11.6.2017 bis 2.7.2017 absolvierten wir ohne nennenswerte negative Vorkommnisse. Wir flogen mit der Fluggesellschaft WOW Air nach Keflavik. Der Flug war erschwinglich: 688,66 € für zwei Personen. Zwar musste man alle Angebote bezahlen, aber bei nur drei Stunden Flugzeit konnten wir auf Essen und Trinken verzichten. Die Autoübernahme verlief problemlos. Der Toyota hatte Automatikgetriebe und bei der Übernahme einen Kilometerstand von 2687 km, fast neu. Der Benzinpreis lag während der gesamten Fahrt bei 1,71 €/Liter. Wir nutzten das Auto, um 4660 km damit zu fahren. Die Treibstoffkosten bewegen sich bei ca. 450,00€.

Island ist ein tolles Land, sehr touristenfreundlich, mit wunderschön abwechslungsreicher Landschaft. Wir haben uns sicher und wohl gefühlt. Wenngleich das Wetter gegenüber der ersten Reise 2016 diesmal nicht mithalten konnte, es war kälter und regnerischer, die für uns neu erschlossenen Westfjorde waren der absolute Höhepunkt.

Diese Landschaft ist noch im Urzustand, wie es sie nirgends in Europa mehr gibt. Hier gehen die Uhren etwas gelassener als im übrigen Land. Wie die Finger einer Hand ragen die Westfjorde in den Nordatlantik. Gewaltige Fjorde, umrahmt von hohen Basaltbergen, prägen diese wunderschöne, fast menschenleere Landschaft (3 % der isländischen Gesamtbevölkerung lebt hier). Die Westfjorde bilden einen ganz eigenen Landschaftsraum. Rund 30 % der Küstenlinie von ganz Island entfallen auf die Westfjorde. Vulkanismus hat dieser Landesteil Islands weitestgehend hinter sich gelassen. Das Bild der heutigen Landschaft entstand vor allem durch die gewaltigen Gletscher der letzten Eiszeit, die die riesigen Fjorde ins Land gefräst haben.

Inzwischen baut man den Tourismus als neuen Erwerbszweig aus, da die Fjorde landschaftlich sehr reizvoll sind. Sie reichen tief ins Land hinein und zerklüften das unwirtliche Gebiet. Durch die Fjorde sind die Landwege sehr weit. Bei Unwetter und Schnee sind die Schotterstraßen nicht selten unpassierbar. Schutzhütten mit Telefon und Nahrung sind vorhanden und können Leben retten. Trotzdem ist der inländische Gütertransport auf die Straßen angewiesen, denn Fähren gibt es nicht. Die Schifffahrt dient allein der fischverarbeitenden Industrie in den entlegenen Hafenstädten. Kleine Flugzeuge können auf unbefestigten Schotterpisten landen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kamen Basken als erste europäische Walfänger in die Westfjorde und gründeten dort Fischerstationen.

Die Westfjorde haben einige einzigartige Attraktionen zu bieten. Wie zum Beispiel die 400 Meter hohen Klippen von Látrabjarg mit ihren berühmten Vogelkolonien am westlichsten Punkt Europas oder den Dynjandi, einem wirklich beeindruckenden Wasserfall im Herzen der Westfjorde. Und es gibt hier riesige Buchten mit weiten Sandstränden und wilde Schluchten.

Ein Highlight der Westfjorde ist sicher das Naturschutzgebiet Hornstrandir, das Paradies der Polarfüchse und das Reich des einzigen noch wachsenden Gletschers auf Island – des Drangajökull. Es ist neben dem Hochland der wohl wildeste und einsamste Landstrich Islands – menschenleer und von grandioser Schönheit. Will man dieses Juwel besuchen, braucht es Zeit und einer Genehmigung der Naturschutzbehörde Islands, die mit dieser Limitierung den Schutzstatus sehr hochhält.
[Reisetagebuch]
Afrika
Asien
Australien
Europa
Nordamerika
Südamerika
© KOETHENONLINE 2003-2020 | HOME | IMPRESSUM