Rund um die Erde ... mit Gabriele und Herbert Hösler aus Köthen

Moskau-Baku-Charkow-Kiew

(Reisezeitraum: 24.07.89 - 03.08.89)



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Moskau:Basilius-Kathedrale (24.07.89)
Die Reise nahm ihren Anfang in Leipzig (Treffpunkt). Von hier flogen wir nach Moskau und übernachteten dort auch.

In Moskau stand der Besuch des Roten Platzes, eines Klosters und des Kremels auf dem Programm. Am südlichen Ende des Roten Platzes befindet sich die Basilius-Kathedrale. Sie gilt als eines der Wahrzeichen Moskaus. Sie wurde von 1555-1561 im Auftrag des Zaren Iwan IV. errichtet. Einer Legende nach stellte Iwan IV. nach Vollendung des Baues dem Architekten Postnik Jakowlew die Frage, ob er in der Lage wäre, nochmals eine so schöne Kathedrale zu bauen. Dieser antwortete, er könne eine noch viel schönere Kathedrale errichten. Daraufhin soll der Zar ihm die Augen haben ausstechen lassen, auf dass dieser nicht anderswo etwas von vergleichbarer Schönheit errichten könnte. Die Legende ist allerdings frei erfunden, da Postnik Jakowlew später nachweislich viele Bauten in mehreren Städten errichtete.

Die Kathedrale ist ausschließlich aus einfachen roten Backsteinen erbaut und im Gegensatz zu vielen russischen Kirchen von außen nicht bemalt. Sie hat neun Hauptkuppeln, jede davon unterscheidet sich in Aussehen und Farbgebung von den anderen. Ursprünglich war die ganze Kathedrale weiß und alle Kuppeln mit Blattgold beschichtet. Im Zuge der zahlreichen Restaurierungen im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Kathedrale jedoch immer wieder neu gestaltet. Die Kapelle zu Ehren des Basilius des Seligen, dem das Gesamtbauwerk seinen heutigen Namen verdankt, wurde erst im Jahre 1588 über dessen Grab an der östlichen Seite der Kathedrale errichtet. Im 17. Jahrhundert kamen weitere asymmetrische Nebengebäude hinzu, die Haupteingänge wurden überdacht und mit zahlreichen Verzierungen versehen, acht der goldenen Kuppeln wurden durch die heutigen ersetzt, und der einheitliche weiße Putz wich dem Zusammenspiel aus Weiß und Rot. Auch im Innern der Kathedrale kamen zahlreiche Ornamente neu hinzu. Die Kathedrale besteht aus neun einzelnen Kirchen. In der Mitte befindet sich die eigentliche Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche, gekrönt durch die goldene Kuppel. An jeder der acht Ecken schließt daran je eine weitere Kirche an, gekrönt durch eine der farbigen Kuppeln (beginnend von Osten im Uhrzeigersinn). Heute hat die Kathedrale den Status eines Museums und ist formal eine Filiale des Staatlichen Museums für Geschichte. Seit der Auflösung der Sowjetunion 1991 finden in der Kathedrale in unregelmäßigen Abständen auch wieder Gottesdienste statt.
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Moskau: Kreml (25.07.89)
Der Kreml ist das zentrale Ensemble Moskaus, das historische Herz Russlands und Symbol von Russlands Größe und Macht. Der Kreml war und ist über viele Jahrhunderte der russische Regierungssitz. Der Spassky Turm ist der bekannteste Wachturm von 20 Türmen des Moskauer Kremls. Er wurde im Jahre 1491 gebaut und ist mit seinen 67,3 Metern, einschließlich der Spitze, das höchste Bauwerk am Roten Platz. Den Turm krönt seit 1937 ein rubingläserner Sowjetstern, einschließlich dessen sich die Höhe des Turms auf 71 Meter beläuft. Das Durchfahrtstor im Turm dient heute ausschließlich für die Ein- und Ausfahrt von Dienstfahrzeugen, jedoch stellte es bis Anfang des 20. Jahrhunderts den wichtigsten Paradeeingang zum Kreml dar. Durch dieses Tor mussten alle gekrönten russischen Zaren und Kaiser bei ihrer feierlichen Krönungszeremonie in den Kreml eintreten.

1624 bis 1625 wurde der Turm als erster aller Kremltürme ausgebaut und mit dem reichlich ornamentierten oberen Teil einschließlich des Glockenturms sowie einer später mit dem zaristischen Doppeladler gekrönten Turmspitze versehen. Die Errichtung des oberen Teils leitete der russische Architekt Baschen Ogurzow. Gleichzeitig baute der schottische Architekt und Uhrmacher Christopher Galloway das aufwändige Uhrwerk für die erste bekannte Turmuhr des Erlöserturms. Mit ihrem Zifferblatt von rund fünf Metern Durchmesser galt sie damals als Meisterwerk des Uhrmacherhandwerks. Unter Peter I. wurde diese Uhr 1709 durch eine niederländische ersetzt, zugleich die erste Uhr des Erlöserturms mit einem Glockenspiel und einem modernen 12-Stunden-Zifferblatt.

Im Krieg gegen Napoléon (1812), als es in ganz Moskau zu einem Großbrand kam, wurden Teile des Erlöserturms beschädigt, darunter auch die Uhr. Napoléons Plan, den Turm dem Boden gleichzumachen, scheiterte allerdings, da der meiste dafür verwendete Sprengstoff möglicherweise aufgrund starken Regens nicht detonierte. Die Uhr wurde 1815 repariert und in den Jahren 1851–52 schließlich durch die heutige ersetzt. Sie beinhaltet vier Zifferblätter – je eins pro Turmseite – mit einem Durchmesser von je 6,12 m sowie ein äußerst komplexes Uhrwerk, das sich auf drei Stockwerke des Turms verteilt. Die Glocken, die sich im Glockentürmchen unterhalb der Spitze des Erlöserturms befinden, schlagen jede Viertelstunde die Zeit und spielen heute zweimal täglich – um Mittag und um Mitternacht – die Melodie der Russischen Nationalhymne.

Einer von mehreren historischen Kirchenbauen auf dem Kathedralenplatz des Kremls ist die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale. 1489 wurde unter Leitung eines Kirchenbaumeisters aus der russischen Stadt Pskow der Bau abgeschlossen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus auf Geheiß Iwan des Schrecklichen, des ersten gekrönten russischen Zaren, erheblich ausgebaut. Noch bis zum Bau des Terem-Palastes in den Jahren 1635–1636 diente die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale den Zaren als Hauskirche. Im 18., 19. und 20. Jahrhundert musste die Kathedrale erneut mehrfach umgebaut oder restauriert werden, da sie bei Bränden und Kampfhandlungen immer wieder in Mitleidenschaft gezogen wurde. Heute ist sie, wie die anderen beiden Kreml-Kathedralen, vorrangig ein Museum. Die an ihren Fassaden weiß verkleidete Kirche hat heute neun Zwiebeltürme.

Von den drei Kathedralen, die das architektonische Ensemble des Kathedralenplatzes in der Mitte des Kremlgeländes prägen, stellt die Mariä-Entschlafens-Kathedrale, die älteste dar. Sie wurde 1475–79 errichtet und ist das älteste vollständig erhaltene Bauwerk in Moskau und damit auch unter allen Kremlbauten. Sie war die Hofkirche der Moskauer Großfürsten und später der russischen Zaren. Insbesondere fanden hier Zeremonien im Rahmen der Krönungsfeiern der Zaren statt. Von 1589 bis 1721, also während des Bestehens des Patriarchenamts in der russisch-orthodoxen Kirche, wurden hier alle Moskauer Patriarchen geweiht und fast alle auch beigesetzt. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus bei Bränden und militärischen Invasionen mehrmals beschädigt und immer wieder restauriert. Mit dem Aufkommen der Sowjetmacht wurde die Kathedrale für Gottesdienste geschlossen und war bis 1955, wie auch der gesamte Kreml, für die Öffentlichkeit unzugänglich. Danach wurde sie als Museum wiedereröffnet.

Ein markantes Erzeugnis russischer Gießermeister ist die 6,14 Meter hohe Zarenglocke, die am Iwanplatz auf einem speziell gefertigten Sockel steht. Sie wurde kein einziges Mal ihrem eigentlichen Zweck nach verwendet. Die Glocke wurde im Jahre 1735 vom Gießermeister Iwan Motorin und seinem Sohn Michail gefertigt. Dazu wurde an speziell aufgebauten Schmelzöfen rund 200.000 kg Metall aufbereitet. Der Gießvorgang brachte den Motorins enorme Schwierigkeiten und glückte erst im zweiten Anlauf. Noch bevor die fast fertige Riesenglocke aus ihrer Gießgrube gehoben werden konnte, kam es im Jahre 1737 im Kreml erneut zu einem Großbrand. Die Glocke wurde vom Feuer erfasst, erhitzte sich und zersprang schließlich, als kaltes Löschwasser auf sie gelangte. Es entstanden an mehreren Stellen Risse, und ein größeres Stück Metall spaltete sich ab. Bis heute steht dieses Stück neben der Glocke.

Nach dem Feuer geriet die beschädigte Glocke, die nicht mehr zum Läuten zu verwenden war, über längere Zeit in Vergessenheit und wurde erst ein Jahrhundert später, nämlich im Jahre 1836, mit viel Aufwand aus der Grube gehoben und auf ihrem heutigen Standort aufgestellt. Seitdem zählt sie zu den bekanntesten Denkmälern auf dem Kremlgelände. Sehenswert sind an der Glocke neben ihren ungewöhnlich großen Ausmaßen die Ornamente, mit denen sie bei ihrer Herstellung ausgeschmückt wurde. Sie beinhalten unter anderem barocke Pflanzenornamente, Medaillonabbildungen von Heiligen sowie Ganzkörperporträts von Kaiserin Anna und Zar Alexei in Paradegewändern.
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Moskau: Danilow-Kloster und Neujungfrauenkloster (26.07.89)
Wir besuchten auch das Danilow-Kloster in Moskau. Es ist der Amtssitz des Patriarchen der Russisch-orthodoxen Kirche. Das Kloster wurde Ende des 13. Jahrhunderts gegründet. Es hatte nicht nur eine geistliche Funktion, sondern hatte auch militärische Zwecke im Rahmen der Stadtbefestigung von Moskau. Mehrmals wurde das Kloster angegriffen. 1812 hatten es Napoleons Truppen ausgeraubt.

Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde in dem Kloster eine Regenschirm-Fabrik und ein Gefängnis untergebracht. Das Ensemble wurde erst 1988, zum 1000-jährigen Bestehen der Russisch-Orthodoxen Kirche, auf eine Bitte von Patriarch Pimen I. wieder der Kirche zurückgeben. Besonders interessant ist die Geschichte des Glockenturmes der in den 20-er Jahren auseinander genommen worden war. Der amerikanische Unternehmer Charles Richard Crane rettete die Glocken vor dem Umgießen, indem er sie als Metallschrott kaufte und sie in die USA brachte, wo sie fortan in der Harvard University schlugen. 2007 war in Russland eine Kopie der Glocken gefertigt und gegen die Alten ausgetauscht worden. Jetzt befinden sich die Glocken wieder an Ihrem Platz im Danilow-Kloster.

Das Nowodewitschi-Kloster oder Neujungfrauenkloster gehört zu den schönsten und ältesten in Russland. Es gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gegründet wurde das Kloster im Jahr 1524 von Wassili dem Dritten, einen der starken Zaren aus der Rurikiden-Dynastie als dank für die Eroberung von Smolensk. Dabei war es nicht nur ein Kloster, sondern auch eine von den vielen Kloster-Burg-Anlagen, die Moskau von Süden beschützten. Seitdem wurde das Kloster mehrere Male umgebaut, bis es im 17. Jahrhundert sein heutiges Aussehen bekam. Die Türme und Wende, der riesige Glockenturm sind im sogenannten Naryschkin-Stil gebaut, der auch das russische Frühbarock genannt wird.

Das Kloster wurde auch zu einem Gefängnis für die Frauen der Zaren und für andere hochadelige Frauen. Darunter der Frau von Boris Godunow, die erste Frau und Schwester von Peter dem Ersten. 1812 versuchten Napoleon-Truppen das Kloster zu vernichten, was ihnen nicht gelang. Zur Sowjetzeit wurde das Kloster geschlossen. Seit 1994 ist hier ein Frauenkloster eingerichtet.

Neben dem Kloster befindet sich der berühmte Nowodewitschi-Friedhof (Neujungfrauenfriedhof). Hier wurden und werden die berühmtesten und die ehrwürdigsten Persönlichkeiten Russlands begraben, darunter Nikita Chruschtschow und Boris Jelzin.
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Baku (27.07.89)
Nach dem Kurzaufenthalt in Moskau flogen wir vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo nach Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Mit zwei Millionen Einwohnern in der Stadtprovinz ist Baku die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt des Landes und des gesamten Kaukasus. Die Stadt an der Küste des Kaspischen Meeres ist Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- und Kulturzentrum mit mehreren Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Durch die Lage innerhalb eines Erdölfördergebiets ist Baku der Knotenpunkt mehrerer Erdölleitungen und besitzt einen bedeutenden Erdölhafen. Baku kann aufgrund seiner günstigen Lage an mehreren historischen Handelswegen auf eine reiche Stadtgeschichte zurückblicken. In der Altstadt, die seit 2000 den Status eines UNESCO-Welterbes hat, sind zahlreiche Paläste, Moscheen und Festungsbauten erhalten geblieben. Wir waren in einem sauberen Hotel in der Nähe des Kaspischen Meeres untergebracht.

Bis zur Errichtung der Transkaukasischen Sozialistischen Sowjetrepublik war die Bakuer Kommune der einzige Sowjetvorposten im Transkaukasus. Trotzdem leistete die Zentrale in Moskau keine wirkungsvolle militärische Unterstützung. Deshalb stießen im Juni/Juli zuerst türkische Einheiten mit deutscher Unterstützung nach Baku vor und erzwangen am 31. Juli 1918 die Regierungsübernahme durch die linken und bürgerlichen Nationalisten. Vom Iran vorrückende englische Truppen trafen am 4. August 1918 in Baku ein. Nun flüchteten die Vertreter der Bakuer Kommune gemeinsam mit zahlreichen politisch Gleichgesinnten per Schiff.

Sie wurden durch militärisches Feuer ihrer Verfolger aufgehalten und zur Umkehr gezwungen. Die Interventionstruppen verhafteten 35 Mitglieder vom Rat der Volkskommissare.

In den Wirrnissen weiterer Kriegshandlungen zwischen türkischen Militäreinheiten und englischen Interventionstruppen gelang Anastas Iwanowitsch Mikojan die Befreiung der gefangenen Kommissare. Ein Teil flüchtete auf dem Dampfer "Turkmen" über das Kaspische Meer in Richtung Astrachan. Durch eine Meuterei in der teils englischen und teils armenischen Besatzung drehte das Schiff nach Krasnowodsk ab. Dort verhaftete man 26 Kommissare durch die englische Militärmission, und im Einverständnis mit der sozialrevolutionären Regionalregierung wurden sie zwischen den Stationen Achtscha-Kuima und Perewal erschossen.

Den hingerichteten 26 Kommissaren und zahlreichen weiteren Opfern dieser Auseinandersetzungen setzte man zu sowjetischer Zeit ein Denkmal im Stadtpark von Baku. Das zentrale Denkmal ist ein Rundbau. Hier erhebt sich in einem weiteren Relief ein Mann mit einer Schale der „ewigen Flamme“ aus dem Boden. Das Denkmal wurde wegen Baumaßnahmen in seinem Areal im Januar 2009 abgerissen.

Der mächtige Jungfrauenturm an der Küste Bakus gibt den Wissenschaftlern bis heute Rätsel auf. Weder die genaue Funktion noch wann oder von wem er gebaut wurde, ist bis heute geklärt. Fest steht, dass das sagenumwobene Bollwerk das Wahrzeichen Aserbaidschans und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bakus darstellt.

Der knapp 30m hohe und 17m dicke Turm ist vermutlich ein Überbleibsel der früheren Stadtbefestigung. Seit 2000 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die 4-5m dicken Mauern des Jungfrauenturms bestehen aus Kalkstein und umfassen in zylindrischer Form acht Geschosse mit gewölbten Decken, von denen in jeder ein drei Meter großes Loch in der Mitte ausgelassen wurde, durch das der Turm von oben bis unten auf natürliche Weise beleuchtet und belüftet wird. Im fünften Stockwerk führt eine früher durch eine Tür verschlossene Öffnung direkt ins Freie.

Bis zu 200 Personen konnten im Jungfrauenturm in Sicherheit gebracht werden. In die einzelnen Stockwerke führt eine schmale, leicht zu verteidigende Treppe an der Wand entlang. Die Trinkwasserversorgung war über einen 21m tiefen Brunnen gesichert.

Über den Namen des Jungfrauenturms gibt es unzählige Legenden. So soll sich einst die Tochter des Khan von Baku, die vor ihrer arrangierten Ehe floh, im Turm eingesperrt, oder gar von seiner Spitze ins damals bis an den Turm heranreichende Kaspische Meer gestürzt haben. Eine weniger romantische Vorstellung spricht davon, dass der Turm die Bezeichnung der Jungfrau trägt, weil er nie eingenommen wurde oder weil sich in Kriegszeiten hauptsächlich Frauen darin verborgen hielten.

Heute fungiert der Jungfrauenturm als Museum. Die Hauptattraktion des Jungfrauenturms ist jedoch der traumhafte Panoramablick über die historische Innenstadt Bakus und seine Bucht.

Baku ist unterteilt in eine Old City (der Historische Kern) und der neuen Stadt. In der Old City gibt es sehr viele enge Gassen mit sehr schönen alten Häusern. Zu jedem Besuch Bakus gehört ein Bummel über den "Bulvar", so nennt sich die kilometerlange Hafenpromenade. Die Fußgängerstraße war mit interessanten Skulpturen dekoriert.

Wir besuchten auch eines der Museen der Stadt.

Nach dem Museumbesuch stiegen wir auf einen alten Turm und verschafften uns einen Eindruck von einem Teil Bakus. Auffällig, die alten türkischen Bäder.
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Basar und Moschee von Baku (28.07.89)
Immer wieder interessant ist das Treiben auf den Basaren. Hier kann man nicht nur das vielfältige Angebot an Früchten und anderen Lebensmitteln entdecken, sondern auch die Rituale zwischen Käufer und Verkäufer.

Vorherrschende Religion in Baku ist der schiitische Islam, der im 8. Jahrhundert von arabischen Eroberern verbreitet wurde. Aserbaidschan ist neben dem Iran, dem Irak und Bahrain das einzige Land mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit: 85 Prozent der muslimischen Aserbaidschaner bekennen sich zur schiitischen und 15 Prozent zur sunnitischen Glaubensrichtung. 10 Prozent der Gläubigen bezeichnen sich heute als regelmäßig praktizierende Muslime. Die meisten Aserbaidschaner praktizieren den Islam nur an hohen Feiertagen wie dem Ramadan.
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Baku: Hort des Feuers (29.07.89)
Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Baku besuchten wir den Ateschgah („Hort des Feuers“), das ist ein ehemaliger Feuertempel in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, in dem hinduistische Rituale stattfanden. Das Feuer wurde durch natürlich austretendes Erdgas gespeist. Er wurde als Klosteranlage im 17. und 18. Jahrhundert erbaut. Als ab 1883 in der Nähe Ölförderanlagen in Betrieb genommen wurden, wurde die Anlage aufgegeben. Seit 1975 ist der Gebäudekomplex ein Museum.
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Charkov (30.07.89)
Unser nächstes Ziel war Charkow, nach Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Charkow ist mit 42 Universitäten und Hochschulen das bedeutendste Wissenschafts- und Bildungszentrum des Landes.

Charkow besitzt mehrere monumentale Denkmäler, die an die Historie des Landes erinnern. In der Zentralallee des in der Innenstadt gelegenen Schewtschenko-Gartens steht ein Denkmal. Es erinnert an den ukrainischen Dichter, Schriftsteller und Maler Taras Schewtschenko, einer der wichtigsten Denker seines Landes.

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale ist mit ihrem 80 Meter hohen Turm die größte Kathedrale in Charkow. Sie bietet 4000 Gläubigen Platz. Die Kathedrale wurde 1888-1901 gebaut.
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Charkow: Eheschließung und Zirkus (31.07.89)
Wir hatten auch Zugang zum „Palast der Eheschließung“, der sich inmitten der Stadt Charkow befindet. Die Zeremonie einer Eheschließung verlief ähnlich der unsrigen. Das Ehepaar ließ sich auf meine Bitte hin gern fotografieren.

Am späten Nachmittag besuchten wir eine Zirkusveranstaltung. Vor dem Zirkus hatten die Kinder Kontakt mit den Künstlern.
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Kiew: Stadtrundgang (01.08.89)
Unser letztes Reiseziel war der Besuch von Kiew. Ab 1920 war Kiew sowjetisch. 1934 wurde die Stadt an Stelle von Charkow Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR).

Vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zählte die Stadt 350 000 Juden, von denen die meisten allerdings rechtzeitig fliehen konnten. So lebten bei dem deutschen Einmarsch im September 1941 nur noch 30 % der Juden in der Stadt. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, vom 19. September 1941 bis zum 6. November 1943, wurden von den Deutschen 120.000 bis 160.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten (vor allem Juden) in Kiew ermordet.

Kurz nach der Schlacht um Kiew nahm die Stadt großen Schaden nach einem verheerenden Großbrand, der am 24. September 1941 durch ferngezündete Sprengsätze ausgelöst wurde und erst am 29. September unter Einsatz der deutschen und einheimischen Feuerwehr und des Sprengens von Brandschneisen gelöscht werden konnte. Am 6. November 1943 wurde die Stadt von der Roten Armee zurückerobert.

In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 62 (bis 1954) für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs, dazu das Kriegsgefangenenhospital 3201. 1982 fanden die Feierlichkeiten des 1500-jährigen Bestehens von Kiew statt. 1986 wurde die Stadt vom Tschernobyl-GAU schwer getroffen.
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Kiew: Stadion und Pirogovo Freilichtmuseum (02.08.89)
Am nächsten Tag unseres Aufenthaltes in Kiew besuchten wir das Fußballstadion und das Pirogovo Freilichtmuseum. Es ist das größte historische Museum dieser Art in der Ukraine. Es liegt etwas außerhalb von Kiew. In südlicher Richtung und durch einen schönen Wald vom Großstadttrubel getrennt. Das Areal ist symbolisch in die verschiedenen Regionen der Ukraine aufgetrennt. Aus jeder Region sind alte Hütten, Häuser, Kirchen oder gar Windmühlen zusammengetragen worden. Insgesamt gibt es über 300 Ausstellungsobjekte. Bei vielen Häusern hat man dazu Gärten angelegt. Handwerksbetriebe zeigen traditionelle Fertigungskunst (Schmiede, Töpferei).
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Kiew: Höhlenkloster (03.08.89)
Am letzten Aufenthaltstag in Kiew besuchten wir am Vormittag noch das Höhlenkloster, das am hügelig aufragenden Westufer des Dnepr südlich des heutigen Stadtzentrums von Kiew liegt. Der große von Mauern umgebene Klosterkomplex teilt sich in zwei Bereiche: die obere und die untere Lawra. Beide Teile umfassen eine Vielzahl von kulturell bedeutenden Kirchen, Klöstern und Museen sowie Mönchshöhlen im unteren Lawra, die den historischen Kern der Anlage bilden.

Das Höhlenkloster ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kiews. Der hohe Stellenwert wird auch dadurch untermauert, dass der Klosterkomplex seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

Nach dem Mittagessen wurden wir zum Flughafen gebracht. Gegen 16.00 Uhr hoben wir in Richtung Leipzig ab.
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