Nairn-Inverness-Loch Ness und Brody Castle (21.07.93)
In Nairn, das etwa 26 km von Inverness am Südufer des Moray Firth liegt, buchten wir eine weitere Unterkunft. Der Ort wuchs um ein altes Fischerdorf an der Mündung des Flusses Nairn in den Moray Firth. Früher war Nairn ein Heilbad. Auf Grund der weiten Sandstrände, die jenen in der Normandie ähneln, und dem günstigen Klima ist Nairn heute ein beliebter Ferienort. Charlie Chaplin verbrachte seine Urlaube häufig in Nairn. Zwischen 1896 und 1927 war Nairn Standort der überregional bedeutenden Whiskybrennerei Glencawdor. Die Brennerei wurde jedoch aufgegeben.
Von Nairn aus besuchten wir auch Inverness, die Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks Highland. Es ist die nördlichste "City" im Vereinigten Königreich.Der Ort und seine Umgebung sind geschichtsträchtig. Auf der Burg von Inverness regierte im 11. Jahrhundert Macbeth, nicht so grausam wie von William Shakespeare geschildert. Das Stadtzentrum von Inverness liegt am östlichen Flussufer und ist auf der Westseite der Stadt durch drei Straßenbrücken und der Greig Street Bridge als Fußgängerbrücke miteinander verbunden. Der Victorian Market enthält eine große Zahl von kleinen Geschäften. Ab den 1970er Jahren wurde das Eastgate Shopping Centre errichtet.
Etwa 10 Kilometer südwestlich von Inverness liegt der Süßwassersee Loch Ness. Er ist nach Loch Lomond der zweitgrößte See Schottlands. Er verfügt aber aufgrund seiner Tiefe über das mit Abstand größte Wasservolumen aller schottischen Seen.Loch Ness ist etwa 37 km lang, aber im Mittel nur 1,5 km breit. Die größte Tiefe des Sees beträgt 230 m. Loch Ness ist eines der fischreichsten Gewässer Großbritanniens. Im See leben unter anderem Lachse, Aale, Elritzen, Forellen, Hechte und Stichlinge. Der See dient aus dem Meer eingewanderten Atlantischen Lachsen im Herbst als Laichgrund.
Seit Jahrhunderten wird immer wieder von Sichtungen eines Seeungeheuers im Loch Ness berichtet, das Nessie genannt wird. Nessie wird normalerweise als Seeschlange bezeichnet, die eine Länge von bis zu 20 Metern haben soll. Sollte Nessie existieren, so ist sie wahrscheinlich eines der bekanntesten unerforschten, dem Menschen unzugänglichen Tiere. Die meisten Wissenschaftler und Experten halten die aktuellen Berichte über Nessies Existenz allerdings für unglaubwürdig und erklären sie sich als absichtliche wie unabsichtliche Falschmeldungen oder Fehlbestimmungen von gewöhnlichen Tieren. Regional ist der Mythos zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden, da der See heute eines der Hauptziele für den Tourismus in Schottland ist. Während des Sommerlochs tritt das Ungeheuer regelmäßig als Schlagzeile in der Presse auf.
Schließlich besuchten wir noch an diesem Tag Brodie Castle, ein schottisches Schloss zehn Kilometer nordöstlich von Nairn gelegen und Stammsitz des Brodie-Clans. Bis 1980 bewohnte die Familie Brodie das Anwesen, ehe es der National Trust for Scotland nach 820 Jahren privater Nutzung übernahm. Zugang zum Schloss hatten wir nicht, aber rund um das Schloss befindet sich ein 70 Hektar großer Park mit einem Teich, der in den 1730er Jahren angelegt wurde. Ein kleines Stück durchliefen wir diese schöne Anlage und trafen dabei auf den Hausherren, der seine beiden Hunde ausführte.
In Schottland gibt es jährlich bis zu 100 Highland Games. Das sind traditionelle Veranstaltungen mit sportlichen Wettkämpfen. Sie stammen aus der Zeit der keltischen Könige in Schottland. Sie wurden ausgetragen, um die stärksten und schnellsten Männer Schottlands zu finden, die dann oft für den König Leibwächter und Boten wurden.
Die bekanntesten Spiele finden alljährlich Anfang September in Braemar statt. Die Spiele sind ein Volksfest für die ganze Gesellschaft und locken auch hunderttausende Touristen an. Die Spiele werden von traditioneller Musik, besonders dem Dudelsackspiel, und Tänzen begleitet. Auch hierbei werden Wettkämpfe ausgetragen. Seit 1892 finden am letzten Julisonnabend die Dufftown Highland Games statt. Diese haben wir besucht. Die berühmtesten Disziplinen sind Baumstammwerfen, Steinstoßen und Gewichthochwurf.
Highland Dancing ist eine schottische Form des Schautanzes, die sich besonders durch schnelle Beinarbeit und kraftvolle Sprünge auszeichnet. Die Tänze sind meist Solotänze oder Tänze für vier Tänzer. Die Musik zu diesen Tänzen wird praktisch immer von einem Dudelsack-Solisten gespielt.
Auch Dudelsackkapellen treten in einen Wettbewerb untereinander ein und ermitteln ihren Sieger.
[zurück]
Von Hamburg nach Edinburgh
Von Edinburgh nach Pitlochry
Balmoral Castle und Whiskybrennereien
Nairn-Inverness-Loch Ness und Brody Castle
Ullapool - Inverewe Garden-Gairloch-Lochcarron
Insel Skye - Loch Garry -Eilean Donan Castle
Oban
Stirling
Glasgow - Moffat - Dumfries
Heimfahrt