Rund um die Erde ... mit Gabriele und Herbert Hösler aus Köthen

  • Hotel in Baku.
  • Denkmal zu Ehren der 26 Kommissare.
  • Boulevard von Baku.
  • Boulevard von Baku.
  • Boulevard von Baku.
  • Boulevard von Baku.
  • Jungfrauenturm
  • Kacheofen
  • Türkische Bäder.
  • Innenhof des Museums.
  • Eingang zum Museum.
  • Wohnhäuser im Zentrum.
Baku (27.07.89)
Nach dem Kurzaufenthalt in Moskau flogen wir vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo nach Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Mit zwei Millionen Einwohnern in der Stadtprovinz ist Baku die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt des Landes und des gesamten Kaukasus. Die Stadt an der Küste des Kaspischen Meeres ist Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- und Kulturzentrum mit mehreren Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Durch die Lage innerhalb eines Erdölfördergebiets ist Baku der Knotenpunkt mehrerer Erdölleitungen und besitzt einen bedeutenden Erdölhafen. Baku kann aufgrund seiner günstigen Lage an mehreren historischen Handelswegen auf eine reiche Stadtgeschichte zurückblicken. In der Altstadt, die seit 2000 den Status eines UNESCO-Welterbes hat, sind zahlreiche Paläste, Moscheen und Festungsbauten erhalten geblieben. Wir waren in einem sauberen Hotel in der Nähe des Kaspischen Meeres untergebracht.

Bis zur Errichtung der Transkaukasischen Sozialistischen Sowjetrepublik war die Bakuer Kommune der einzige Sowjetvorposten im Transkaukasus. Trotzdem leistete die Zentrale in Moskau keine wirkungsvolle militärische Unterstützung. Deshalb stießen im Juni/Juli zuerst türkische Einheiten mit deutscher Unterstützung nach Baku vor und erzwangen am 31. Juli 1918 die Regierungsübernahme durch die linken und bürgerlichen Nationalisten. Vom Iran vorrückende englische Truppen trafen am 4. August 1918 in Baku ein. Nun flüchteten die Vertreter der Bakuer Kommune gemeinsam mit zahlreichen politisch Gleichgesinnten per Schiff.

Sie wurden durch militärisches Feuer ihrer Verfolger aufgehalten und zur Umkehr gezwungen. Die Interventionstruppen verhafteten 35 Mitglieder vom Rat der Volkskommissare.

In den Wirrnissen weiterer Kriegshandlungen zwischen türkischen Militäreinheiten und englischen Interventionstruppen gelang Anastas Iwanowitsch Mikojan die Befreiung der gefangenen Kommissare. Ein Teil flüchtete auf dem Dampfer "Turkmen" über das Kaspische Meer in Richtung Astrachan. Durch eine Meuterei in der teils englischen und teils armenischen Besatzung drehte das Schiff nach Krasnowodsk ab. Dort verhaftete man 26 Kommissare durch die englische Militärmission, und im Einverständnis mit der sozialrevolutionären Regionalregierung wurden sie zwischen den Stationen Achtscha-Kuima und Perewal erschossen.

Den hingerichteten 26 Kommissaren und zahlreichen weiteren Opfern dieser Auseinandersetzungen setzte man zu sowjetischer Zeit ein Denkmal im Stadtpark von Baku. Das zentrale Denkmal ist ein Rundbau. Hier erhebt sich in einem weiteren Relief ein Mann mit einer Schale der „ewigen Flamme“ aus dem Boden. Das Denkmal wurde wegen Baumaßnahmen in seinem Areal im Januar 2009 abgerissen.

Der mächtige Jungfrauenturm an der Küste Bakus gibt den Wissenschaftlern bis heute Rätsel auf. Weder die genaue Funktion noch wann oder von wem er gebaut wurde, ist bis heute geklärt. Fest steht, dass das sagenumwobene Bollwerk das Wahrzeichen Aserbaidschans und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bakus darstellt.

Der knapp 30m hohe und 17m dicke Turm ist vermutlich ein Überbleibsel der früheren Stadtbefestigung. Seit 2000 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die 4-5m dicken Mauern des Jungfrauenturms bestehen aus Kalkstein und umfassen in zylindrischer Form acht Geschosse mit gewölbten Decken, von denen in jeder ein drei Meter großes Loch in der Mitte ausgelassen wurde, durch das der Turm von oben bis unten auf natürliche Weise beleuchtet und belüftet wird. Im fünften Stockwerk führt eine früher durch eine Tür verschlossene Öffnung direkt ins Freie.

Bis zu 200 Personen konnten im Jungfrauenturm in Sicherheit gebracht werden. In die einzelnen Stockwerke führt eine schmale, leicht zu verteidigende Treppe an der Wand entlang. Die Trinkwasserversorgung war über einen 21m tiefen Brunnen gesichert.

Über den Namen des Jungfrauenturms gibt es unzählige Legenden. So soll sich einst die Tochter des Khan von Baku, die vor ihrer arrangierten Ehe floh, im Turm eingesperrt, oder gar von seiner Spitze ins damals bis an den Turm heranreichende Kaspische Meer gestürzt haben. Eine weniger romantische Vorstellung spricht davon, dass der Turm die Bezeichnung der Jungfrau trägt, weil er nie eingenommen wurde oder weil sich in Kriegszeiten hauptsächlich Frauen darin verborgen hielten.

Heute fungiert der Jungfrauenturm als Museum. Die Hauptattraktion des Jungfrauenturms ist jedoch der traumhafte Panoramablick über die historische Innenstadt Bakus und seine Bucht.

Baku ist unterteilt in eine Old City (der Historische Kern) und der neuen Stadt. In der Old City gibt es sehr viele enge Gassen mit sehr schönen alten Häusern. Zu jedem Besuch Bakus gehört ein Bummel über den "Bulvar", so nennt sich die kilometerlange Hafenpromenade. Die Fußgängerstraße war mit interessanten Skulpturen dekoriert.

Wir besuchten auch eines der Museen der Stadt.

Nach dem Museumbesuch stiegen wir auf einen alten Turm und verschafften uns einen Eindruck von einem Teil Bakus. Auffällig, die alten türkischen Bäder.
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