Pashupatinath-Patan-Bhaktapur (10.02.19)
Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir 9.15 Uhr nach Pashupatinath (Herr alles Lebendigen), das rund 5 km östlich der Stadt Kathmandu liegt. Pashupatinath ist eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus. Hier wird Shiva verehrt. Tausende von Hindus, die von weither anreisen, feiern hier jedes Frühjahr das Fest Shivaratri. Das Heiligtum wurde im Jahr 1979 als Weltkulturerbe der UNESCO klassifiziert. Die Tempelstätte Pashupatinath ist für Hindus auch ein Ort, an dem die Toten verbrannt und ihre Asche in den Fluss Bagmati gestreut werden.
Unser Reiseleiter, selbst ein Hindu, wusste, dass an diesem Tag Janai Purnima, das Fest der heiligen Schnur, gefeiert wird. Die männlichen Hindus aus der Brahmen- und Chetrikaste wechseln an diesem Tag ihre Janai (Gelbe Schnur), die sie um den Oberkörper oder der rechten Hand gewickelt haben. Die heilige Schnur ist Symbol für Männlichkeit, Körper, Geist und Bewusstsein.
Erstmalig bekommen männliche Hindus dieser Kasten im Jugendalter mit etwa 12 Jahren während der Bratabantha Zeremonie die heilige Schnur umgebunden. Das macht den Jugendlichen damit zum Mann mit all den Pflichten eines gläubigen Hindus. Ein Priester der Brahmenkaste bindet vor den Augen der Familie und Freunde die Schnur erstmalig um den Körper. Währenddessen brennt ein heiliges Feuer und rings darum sind Opfergaben wie Reis, Obst und Kerzen drapiert. Während der feierlichen Handlung tragen die Jungen, die sich symbolisch von ihrer Kindheit verabschieden, orangene Kleidung.
Begleitet wird die Zeremonie, die den ganzen Tag dauert, von Musik. Gegen Ende bekommen die jungen Männer den Kopf bis auf ein kleines Stück geschoren. Die geschnittenen Haare gelten als heilig. Die Mütter sammeln die Haare und werfen sie in den heiligen Fluss Bagmati, der ganz in der Nähe fließt.
Täglich finden in Pashupatinath öffentliche Feuerbestattungen statt.
An den Ghats sitzen kleine Grüppchen von Männern und Frauen mit Essen um ihre Feuer. Was wie ein Grillfest wirkt, ist in Wirklichkeit ein Gedenktag zu Ehren Verstorbener.
Im Hinduismus gibt es kein verbindliches heiliges Buch wie die Bibel im Christentum. Es existieren zahlreiche verschiedene Schriften, nach denen sich unterschiedliche Hindu-Gruppen richten. Die ältesten, wichtigsten und heiligsten Schriften des Hinduismus sind jedoch die "Veden". Übersetzt bedeutet das (heiliges) Wissen. Die Veden sind verschiedene uralte Texte über Götter, magische Beschwörungen und Lieder, die seit Jahrtausenden verbreitet werden. Jede Veda besteht aus grundlegenden Texten für Gesänge, aus Anweisungen zur Durchführung von Ritualen, aus Sprüchen und aus verschiedenen Ratschlägen.
Sadhus, die hier in einfachsten Verhältnissen in kleinen Zellen leben, fristen ein karges Leben.
Unser Reiseleiter entschied sich, uns, bevor wir nach Bhaktapur fuhren, den Stadtteil Lalitpur oder Patan noch zu zeigen.
Der Stadtteil Patan Lalitpur bedeutet so viel wie Stadt der Schönheit und das liegt ganz sicher an dem beeindruckenden Durbar Square, eine der Hauptattraktionen der Stadt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten in Nepal ist Patan sehr buddhistisch geprägt und daher eine willkommene und vor allem hochinteressante Abwechslung.
Der Stadtteil Patan Lalitpur bedeutet so viel wie Stadt der Schönheit und das liegt ganz sicher an dem beeindruckenden Durbar Square, eine der Hauptattraktionen der Stadt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten in Nepal ist Patan sehr buddhistisch geprägt und daher eine willkommene und vor allem hochinteressante Abwechslung. Die Geschichte der Stadt geht mehr als 2300 Jahre zurück. Am Durbar Square von Patan liegt der dreiteilige Königspalast, wovon der mittlere Teil, der so genannte Mul Chowk, der älteste ist.
Die Hindus begrüßen sich mit "Namaste", das heißt übersetzt "verbeugen" und bedeutet: "Ich beuge mich vor dem Göttlichen in dir." Bei dieser Geste werden die Handflächen in der Nähe des Herzens zusammengepresst und der Kopf leicht nach vorn gebeugt. Mit diesem Gruß drücken die Hindus gegenseitig höchsten Respekt aus.
Die Königsstadt Bhaktapur ist wie ein großes Freilichtmuseum, durch das man gemütlich spazieren kann. Die kleine Stadt ist wunderschön. Sie gilt als die Hochburg der darstellenden Künste und des Kunsthandwerks in Nepal. Bhaktapur liegt an einer alten Handelsroute nach Tibet, die für den Reichtum der Stadt verantwortlich war. Vom 14. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Bhaktapur Hauptstadt des Malla-Reiches. Aus dieser Zeit stammen viele der 172 Tempelanlagen, der 32 künstlichen Teiche und der mit Holzreliefs verzierten Wohnhäuser. Zwar verursachte ein großes Erdbeben 1934 viele Schäden an den Gebäuden, doch konnten diese wieder so instandgesetzt werden, dass Bhaktapurs architektonisches Erbe bereits seit 1979 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes steht. Aufgrund des Erdbebens vom 25. April 2015 starben in der Altstadt etwa 200 Menschen beim Einsturz vieler kleinerer Gebäude und zweier großer Tempel auf dem zentralen Thaumadi Tole.
Der Naga Pokhari Brunnen im Gelände des Königspalastes von Bhaktapur wurde Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut und wird, wie weitere über 60 Brunnen von einem unterirdischen Kanal mit Wasser versorgt.
Die beiden Säulen mit den Kobraköpfen sind die beherrschenden Elemente des Naga Pokhari Brunnen.
Der Brunnen wurde für rituelle Waschungen genutzt und zeigt, ähnlich wie das Goldene Tor, die großartigen Fertigkleitenm der Handwerker von Bhaktapur.
Die Tempelanlagen der Stadt Bhaktapur umfassen über 170 Einzeltempel.
Der Nyatapola-Tempel (nyata fünfstöckig; pola Stufen) ist der höchste Tempel des Kathmandutals. Er befindet sich auf dem Taumadi-Platz und ist der Gottheit Lakshmi geweiht. Der 30 Meter hohe fünfstöckige Tempel wurde 1708 fertiggestellt und überstand aufgrund seiner Bauweise das große Erdbeben von 1934. Die Pagode steht auf einem abgestuften Sockel mit fünf Terrassen. Die Treppe, die diesen Sockel hinaufführt, wird auf jeder Etage von einem anderen Figurenpaar flankiert. Im Tempelinneren befindet sich eine Statue der Gottheit Siddhilakshmi Bhavani, der größten und mächtigsten tantrischen Gottheit. Deshalb wird der Nyatapola-Tempel auch als Tempel der Schrecklichen bezeichnet. Seit 1979 steht er auf der Welterbeliste der UNESCO.
Das Bild der Stadt Bhaktapur wird bestimmt von der Landwirtschaft, der Töpferkunst und besonders von einer lebendigen traditionellen Musikerszene (Trommler). Wegen seiner über 150 Musik- und 100 Kulturgruppen wird Bhaktapur als Hauptstadt der darstellenden Künste Nepals bezeichnet.
Asien gilt als die Wiege der Töpferei. Bhaktapurs Töpfer arbeiten vermutlich nach wie vor noch so, wie ihre Vorfahren vor Jahrhunderten. Töpferei und Kunsthandwerk sind typisch für die Stadt Bhaktapur und über die Stadtgrenzen hinaus einzigartig bekannt. Viele Töpfer haben sich aufgrund der Nachfrage von Baumaterialien, die zum Wiederaufbau benötigt werden, auf die Handanfertigung von Ziegelsteinen festgelegt.
Der Potters´ Square in Bhaktapur darf als wahres Mekka für die Freunde dieser uralten Handwerkskunst gelten. Deshalb ist der Potters´ Square auch mit hunderten von Gefäßen aus Ton übersät. Die Besucher tauchen ein in eine Welt aus Ton mit Gefäßen in den verschiedensten Farben und Formen. Die Tradition des Töpferhandwerks am Potters´ Square reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück.
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Frankfurt-Istanbul-Kathmandu
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