Rund um die Erde ... mit Gabriele und Herbert Hösler aus Köthen

Island

(Reisezeitraum: 20.05.16 - 08.06.16)



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Keflavik (20.05.16)
Am Freitag, d. 20.5. fuhren wir unser Auto ins Parkhaus Tegel und parkten es für die genannte Zeit für 80,00 €. Um 19.00 Uhr wurden wir zum Flughafenterminal in Tegel mit dem Shuttle gebracht. Die Eincheckformalitäten verliefen problemlos. Der Flieger von airberlin A 320 hob pünktlich um 22:35 Uhr ab und landete um 1:00 Uhr in Keflavik.

Die Leihautoübernahme war gut organisiert. Der Mercedes (A-Klasse / Diesel / Automatik / Kilometerstand 20184) stand unbeschädigt und vollgetankt für uns bereit. Nach 5 km Fahrt waren wir im Hotel Keilir by Keflavik Airport und verbrachten dort eine ruhige Nacht. Die Unterkunft ist zweckmäßig eingerichtet, verfügt über saubere Zimmer und ein ordentliches Frühstück. Der Empfang war freundlich. Der Diensthabende half uns beim Tragen der Koffer.

Nach einem guten Frühstück ging es auf die erste Tagestour. In Ortschaften darf man 50 kmh, in Wohngebieten generell nur 30 kmh, auf Asphaltstraßen außerhalb der Ortschaften 90 kmh und auf Sandpisten 80 kmh fahren. An diese Vorgaben halten sich die Isländer sehr diszipliniert.

Wir suchten zunächst einige Sehenswürdigkeiten von Keflavik auf. Keflavík (dt. „Treibholzbucht“) ist eine Hafenstadt. Der Ort ist mit ca. 8300 Einwohnern die größte Stadt der Halbinsel Reykjanesskagi und sechstgrößte Stadt des Landes. Neben dem Hafen und der früheren US-Luftwaffenbasis macht der Flughafen Leifur Eriksson (Internationaler Flughafen von Island) Keflavík zu einem der bedeutendsten Orte Islands. In jüngster Zeit werden hier von internationalen IT-Firmen riesige Datencenter aufgebaut. Der Grund dafür ist der Strom- und Kühlbedarf der Server. Beides kann Island und die Reykjanes-Halbinsel gut leisten. Diese „Serverfarmen“ sind über Glasfaserleitungen mit sehr großen Übertragungskapazitäten mit dem Europäischen Kontinent, Amerika und Asien verbunden und stellen für die IT-Firmen die Rechenleistung zur Verfügung.

Sehenswertes in Keflavik bietet der Hafen und die Mole.

Nach dem Besuch des Umlandes von Keflavik fuhren wir in die Landeshauptstadt. Die Entfernung von Keflavik nach Reykjavik beträgt etwa 50 Kilometer. Mit ihrer geografischen Lage ist Reykjavik die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt. Der Name Reykjavík ist das isländische Wort für „Rauchbucht“. Er rührt vermutlich von den Dämpfen der heißen Quellen in der Umgebung her. Reykjavík ist mit ca. 121.500 Einwohnern die größte Stadt Islands. Hier wohnen ca. 37,5 % der Gesamtbevölkerung des Landes. In der Metropolregion Reykjavík leben über 200.000 Menschen. Die Stadt liegt unterhalb des etwa 900 Meter hohen Hausberges Esja.

Die Verbindung vom Flughafen in Keflavik nach Reykjavik ist eine vierspurige Autobahn, die teilweise durch Lavafelder führt.

Ein Blickpunkt an der Hafenstraße ist ein aus Edelstahl errichtetes Denkmal.

Perlan (isl. die Perle) ist ein Warmwasserspeicher in Islands Hauptstadt Reykjavík. Von hier aus wird die Stadt mit Warmwasser versorgt, auch die im Winter beheizten Gehwege und Straßen. Perlan befindet auf dem Hügel Öskjuhlíð. Am Dach der Tanks befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen Blick über Reykjavík und weit in das Land hinein erlaubt.

In Reykjavik befinden sich zahlreiche interessante Gebäude der moderneren Architektur. Auffallend ist die Hallgrímskirkja, die eines der höchsten Gebäude des Landes ist und als Wahrzeichen der Stadt betrachtet wird. Von ihrer Stellung auf einem Hügel überragt sie die Innenstadt. Das Rathaus von Reykjavík (isl. Ráðhús Reykjavíkur) befindet sich am See Tjörnin im Zentrum der isländischen Hauptstadt Reykjavík am Rande der Altstadt. Es wurde in der Zeit von 1978 – 1992 gebaut. Es besteht aus zwei Gebäuden.

Am See stehen sehr hübsche Häuser. Im alten Stadtkern von Reykjavik befinden sich zahlreiche Cafes, in denen man guten Kaffee und Kuchen serviert bekommt.

Was einst Seefahrer- und Fischerterrain war, ist heute im Hafengelände von Reykjavik ein geschäftiges Viertel mit Restaurants, Cafés und zahlreichen Bootstourangeboten.
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Nationalpark Pingvellir - Geyser - Gullfoss - Krater Kerid (21.05.16)
Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Reykjavik unternahmen wir eine Tagestour in den „Golden Circle“. Dazu gehören der Ort Pingvellir, der Wasserfall Gullfoss und die Geysire des Haukadalur. Das nur 40 km entfernte Naturschutzgebiet Pingvellir war die erste Station. Unweit der Nationalstraße 1 befindet sich einer der Parkplätze des Nationalparks, die im ganzen Land alle kostenlos besucht werden können. Die meisten Parkplätze bei den Sehenswürdigkeiten sind kostenlos. Hier musste man 4,00 € für den gesamten Tag bezahlen.

In einem Faltblatt, das man im Informationszentrum erhält, sind die wichtigsten Informationen zum Nationalpark Pingvellir enthalten.

In der Talsenke des Ortes Pingvellir waren Graugänse, Goldregenpfeifer und Rotdrossel zu sehen. Das glasklare Wasser in den Lavaspalten lockte Taucher an, die an diesem Wochenende ihrem Hobby nachgingen.

Holzstege führen über die feuchten Wiesen und ermöglichen ein komplikationsloses Laufen. Das Betreten solcher von Moos bewachsenen Flächen ist nicht nur gefährlich und von daher untersagt, sondern beschädigt auch die empfindliche Vegetation auf den Lavaflächen. Die Brauntöne der im Winter vom Schnee bedeckten Pflanzen dominieren in der weiten Landschaft.

Seit der Einführung des Christentums hat es eine Kirche in Thingvellir gegeben, die heutige Kirche stammt allerdings aus dem Jahr 1859. Gleich nebenan befindet sich der Friedhof.

Auf dem Weg von der Kirche kann man über Brücken zum Wasserfall Öxararfoss laufen. Linksseitig des Flusses führt ein Asphaltweg zum gleichen Ziel. Diesen wunderschönen Weg säumen Moosflächen.

Der Fluss Öxará durchströmt den Nationalpark Pingvellir und formt an der Schlucht Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxarárfoss. Der Wasserfall wurde wahrscheinlich künstlich angelegt, um die Öxará zur Thingstätte in Þingvellir hinunterzuleiten. Auf diese Weise konnten die Siedler Islands, die sich hier alljährlich trafen, ausreichend mit Wasser versorgt werden.

Von Pingvellir bis Strokkur Geyser sind es 71 km. Die Straße ist perfekt ausgebaut. In Geyser befindet sich das Informationszentrum mit einem guten Essenangebot.

Die Hauptattraktion ist der Strokkur. Er befindet sich im Heißwassertal Haukadalur. Seine Ausbrüche erfolgen sehr zuverlässig im Abstand von ca. 10 Minuten und manchmal bis zu dreimal kurz hintereinander. Die kochende Wassersäule des Strokkur erreicht eine Höhe von 25 bis 35 Meter. Da man sehr nah am Strokkur stehen kann, sollte man auf die Windrichtung achten, will man keine heiße Dusche riskieren.

Das Geothermalfeld Haukadalur zu Füßen des Berges Laugarfjall liegt an der Grenze zwischen bewohnbarem Gebiet und Hochland.

Hier sind zahlreiche heiße Quellen und blubbernde Schlammtöpfe zu bewundern. Manche dieser Pools – wie zum Beispiel die kieselgurhaltige blaue Quelle Bláhver – haben phantastisch leuchtende Farben und lassen ein geheimnisvolles unterirdisches Höhlensystem ahnen.

Der Gullfoss „Gold-Wasserfall“ wurde 1979 zum Naturschutzgebiet erklärt. Er ist ein Spaltenfluss in einer Lavamasse. Er besteht aus zwei Wasserfällen. Der obere Wasserfall ist 11 m hoch, der untere 20 m. Die Schlucht ist etwa 2,5 km lang und bis zu 70 m tief. Der Fluss Hvítá (Ölfusá) im Haukadalur im Süden Islands liefert die gewaltige Wassermenge.

Der Kerið ist ein Kratersee an der Straße von Selfoss ins Haukadalur. Für ein Eintrittsgeld von 400 Kronen (dies war das einzige Eintrittsgeld zu den Naturwundern Islands auf der gesamten Reise) kommt man an den Krater. Auf einen Trampelpfad kann man bequem um den Krater gehen und auch zum Grundwassersee absteigen. Das Wasser im Krater ist angenehm warm und würde zu einem Bad einladen. Zur Mittagszeit klettert das Thermometer auf sagenhafte 21°C.

Auffällig sind die mit roter Schlacke aufgeschütteten Wanderwege, die das Gelände durchziehen.

Der Krater ist 55 m tief. Der Kratersee hat eine Größe von ca. 270 mal 170 m und damit eine Fläche von etwa 0,05 km². Die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 m.
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Reykjavik - Um den Fjord Hvalfjörður - Bifröst - Reykholt - Hraunfossar-Wasserfälle - Husafell (23.05.16)
Am Montag, den 23.Mai verließen wir bei bedecktem Himmel Reykjavik und steuerten unser nächstes Quartier in Bifröst an.

Wir konnten in unserer Unterkunft in der Hauptstadt zeitig frühstücken (7.15 Uhr) und so auch früh auf Tour gehen. Auf der N 1 kamen wir in Richtung Mosfellsbaer schnell voran, weil der Berufsverkehr noch nicht stattfand.

Wir entschieden uns bereits bei der Vorbereitung der Reise, den 5770 m langen mautpflichtigen Hvalfjarðargöng- Straßentunnel, der den Hvalfjörður-Fjord in einer Tiefe von 165 m unterquert und damit den Weg nach Borganes um 50 km verkürzt, nicht zu nutzen. Dies aus zwei Gründen: Erstens erhielt der Hvalfjarðargöng beim europäischen Tunneltest des ADAC 2010 als einziger der 26 getesteten Tunnel in 13 Ländern die Bewertung „mangelhaft“ und belegte damit den letzten Platz und zweitens wollten wir die wunderschöne Landschaft um den Fjord genießen. Die Entscheidung, die Straße 47 zu fahren, war goldrichtig.

Die 47 ist bestens präpariert und führt durch ein Gebiet, wo nur sehr wenig Menschen leben. Blickt man über den Fjord, sieht man ein kleines Unternehmen, das sich am Wasser angesiedelt hat. Hin und wieder begegnet man bäuerlichen Einzelgehöften, die weit auseinanderliegen.

Am 20 km langen Laxa i Kjos, einem der ertragsreichsten Lachsflüsse Islands, der in den Fjord Hvalfjörður mündet, machten wir die erste Pause des Tages. 45 km sind wir inzwischen von Reykjavik entfernt.

Die Straße 47 ist an einigen Stellen „Blindhaed“, d.h. unübersichtlich und von daher geraten, temporeduzierend zu fahren.

Im Fjord befinden sich kleine Inseln, die unbewohnt sind. Fischer haben sich einen Landungssteg geschaffen, um den Fang zu landen. An den Berghängen blühte das auffallend rosagefärbte Stengellose Leimkraut und die Arktische Weide. An einem fjordnahen Platz baute man eine kleine Industrieanlage und dazugehörige eigenwillig konstruierte Wohnhäuser.

Da sich die Wetterlage während unserer Fahrt zur nächsten Unterkunft nicht wesentlich besserte, entschieden wir uns, die eigentlich geplante Rundreise auf der Halbinsel Snaefellsnes auf den nächsten Tag zu verschieben und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung unserer zweiten Unterkunft in Bifröst zu erkunden.

Gegen 9.30 Uhr hellte sich der Himmel etwas auf. Die auf den Weideflächen rund um den Fjord Hvalfjörður lebenden Pferde und Schafe ließen sich vom rauen Wetter nicht beeindrucken. Unser Autovermieter EUROPCAR warnte bei der Autoübernahme, in der Nähe von Weideflächen befindliche Straßen mit großer Aufmerksamkeit zu nutzen, weil die zahlreichen Schafe bei der Annäherung des Autos blitzartig über die Straße flüchten. Diese Warnung nahmen wir ernst und fanden sie schon nach den ersten gefahrenen hundert Kilometern berechtigt.

Erstaunlich war, dass in dem fast menschenleeren Gebiet kleine aus Holz gebauten Kirchen errichtet sind, zu denen die Gläubigen lange Anfahrtstrecken haben.

Nachdem wir unsere Unterkunft in Bifröst, die am Rande des Ortes direkt am Vulkan Grabrok lag, erreicht hatten und freundlich empfangen wurden, fuhren wir nach Reykholt. Zuvor kauften wir uns in einer Gärtnerei, die u.a. in Gewächshäusern angebaute Erdbeeren mit der Kasse des Vertrauens anbot, dieses frische Obst. In Reykholt, das nur ca. 370 Einwohner hat, besuchten wir "Snorrastofa", ein Zentrum zur Erschließung mittelalterlicher, vor allem isländischer Literatur, mit Ausstellungs- und Seminarräumen sowie einer entsprechenden Fachbibliothek. Eine perfekt deutschsprechende Museumsmitarbeiterin gab uns zahlreiche Empfehlungen, die wir auch nutzten.

Im Namen des Ortes steckt wie in vielen isländischen Namen das Wort reykur (Rauch). Das erklärt sich durch das Vorhandensein einer Vielzahl von heißen Quellen in diesem Tal.

Reykholt ist eng mit dem Namen des Goden Snorri Sturluson (1179–1241) verbunden, der einer der größten Dichter und bedeutendsten Politiker im mittelalterlichen Island war. Er verbrachte einen Großteil seines Lebens, d.h. von 1206 bis 1241, in Reykholt und starb auch dort.

Reykholt war im Mittelalter eines der geistigen Zentren der Insel und beherbergte lange eine der bedeutendsten Schulen des Landes (1930–1997). Auch heute noch pflegt man, obwohl die Schule inzwischen geschlossen wurde, die Kultur mit Lesungen und Vorträgen.

Reykholt war auch Pfarrsitz seit dem Mittelalter. Die noch erhaltene ältere Holzkirche stammt aus den Jahren 1886–1887, die neue Kirche wurde 1996 geweiht.

Im Juli findet in der neuen Kirche ein Festival für klassische Musik statt, genannt "Reykholtshátíð".

Nach dem Besuch von Reykholt setzten wir unsere Fahrt fort. Die Hraunfossar-Wasserfälle des Flusses Hvítá in der Nähe des Ortes Húsafell waren das Ziel. Der Name leitet sich davon ab, dass sie direkt aus der Lava (isl. hraun) zu entspringen scheinen.

Auf einer Länge von ca. 1000 m strömt in über hundert kleinen Wasserfällen schäumend und sprudelnd Wasser aus dem schwarzen Gestein des ca. 1.000 Jahre alten Lavafeldes Hallmundarhraun.

Der vom Langjökull-Gletscher gespeiste Fluss namens Hvitá gräbt sich sein Flussbett entlang der Grenze des zum Hallmundarhraun gehörigen Lavastromes Gráhraun, der dort zum Stehen gekommen ist. Ein kleiner Seitenarm versickert in der porösen Lava und fließt unterirdisch auf einer etwas tiefer gelegenen, wasserundurchlässigen Basaltschicht weiter. Ca. ein Kilometer flussabwärts kommt das Wasser in Form von unzähligen kleinen Wasserfällen und Rinnsalen wieder zu Tage.

Über den Fluss Hvítá führt eine Fußgängerbrücke. Von ihr kann man sehr gut den Barnafoss überblicken. Am Oberlauf des Wasserfalls kommt man auf der erstarrten Lava sehr nahe an den Fluss. An mehreren Stellen hat sich das reißende Gewässer unter der Lava durchgearbeitet und schäumende Kessel gebildet.

Der Ort Husafell befindet sich ca. 25 km nordwestlich von Reykholt im Tal des Flusses Hvítá. Von touristischem Interesse ist Husafell durch die zahlreichen Naturwunder, die sich in erreichbarer Nähe befinden.
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Vulkan Grabrok und Rundfahrt auf der Halbinsel Snaefellsnes (24.05.16)
Am Morgen schien bereits um 6.00 Uhr die Sonne, ein Grund, zeitig den vor der Haustür liegenden Krater Grábrók zu besteigen.

Die Grábrókkrater sind drei Krater, der Hauptkrater heißt Stóra-Grábrók, der kleinere Litla-Grábrók. Ein dritter Krater mit Namen Grábrókarfell befindet sich westlich von ihnen. Zahlreiche Wanderwege findet man auf den Kratern und in ihrer Umgebung. In die Lava hat man eine kilometerlange Holztreppe eingebaut, auf der man sicher laufen. Vom höchsten Punkt des Hauptkraters erfasst man am besten die Dimensionen dieser ungewöhnlichen Landschaft.

Gut gesättigt starteten wir gegen 8.30 Uhr zu der Rundfahrt auf der Halbinsel Snæfellsnes. Die liegt in Westisland. Die dünn besiedelte Halbinsel hat zahlreiche landschaftliche Schönheiten aufzuweisen und man hat sie schon das „Island in Miniatur“ genannt, weil sie auf kleinster Fläche alle Reize der großen Insel wiedergibt. Der Name der Halbinsel bedeutet die Schneeberghalbinsel.

Bei unserer Erkundung dieser Gegend erlebten wir wunderschöne beeindruckende Landschaften und bezaubernde kleine Orte. Die Halbinsel steht zu unrecht im Schatten der bekannteren Sehenswürdigkeiten und Gegenden Islands. Wenn die Möglichkeit besteht, würden wir aber jedem Naturfreund empfehlen, einen Aufenthalt hierhin einzuplanen.

Unweit der Küste befindet sich eine Höhlenspalte, zu der wir gewandert sind. Der Weg führte durch Grasflächen in denen Alpenheide blühte und die silbergrauen Flechten üppig wuchsen. Was man aus der Ferne nicht sah, der Eingang zur Höhle war noch durch Schneefelder versperrt. So erfreuten wir uns wenigsten an der tollen Aussicht auf die Küste, wenngleich Nebelschwaden einen klaren Blick erschwerten. In den Felswänden brüteten Möwen, die zur Futtersuche im Meer einige Kilometer zurücklegen mussten.

In den feuchten Wiesen des Tieflandes finden Singschwäne und Regenbrachvögel reichlich Nahrung und Brutplätze. Auf den Felsenklippen der Küste bei Arnarstapi finden Möwen geschützte Brutplätze. An diesem Küstenabschnitt sind zahlreiche Basaltsäulen vorhanden, die in unterschiedlichsten Lagen angeordnet sind. Die ständig auf die Küste prallenden Wellen glätten die Oberfläche des Lavagesteins und legen die vorhandenen Muster und Farben frei.

Wir sind inzwischen im Nationalpark Sneaefellsness angekommen, der um den berühmten Vulkan Snæfellsjökull eine Fläche von 170 km² einnimmt.

Der Park besteht seit dem 28. Juni des Jahres 2001. Er ist der einzige Nationalpark in Island, der sich bis zum Meer erstreckt. Die Parkverwaltung verfolgt das Ziel, die einmalige Natur und Landschaft zu schützen und für künftige Generationen zu erhalten. Außerdem sorgt die Nationalparkverwaltung dafür, dass die Naturschönheiten des Parks für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, dass die Aktivitäten der Besucher die Natur nicht gefährden. Dazu gibt es ein Regelwerk, dem absolut jeder Reisende folgen sollte. Dazu gehört vor allem, dass markierte Wege weder zu Fuß noch mit dem Auto verlassen werden dürfen. Selbstverständlich ist es, keinen Müll zu hinterlassen und Pflanzen und Tiere unbehelligt zu lassen. Es geht ganz einfach um den nötigen Respekt vor dieser einmalig schönen Natur, die zu bewundern und zu genießen man ja hierhergekommen ist.

Nicht weit von Arnarstapis Küste liegt Lóndrangar mit seinen mystischen Feenkirchen. Das sind zwei Felsformationen, die einst Vulkanschlote waren. Der eigentliche Vulkan drum herum ist der Meeresbrandung und der Erosion zum Opfer gefallen. Die Einheimischen nennen den 75 Meter hohen Schlot „christliche Säule“ und den mit 61 Metern etwas kleineren „heidnische Säule“. Beide liegen dicht beieinander und unmittelbar vor den steilen Klippen. Von Malarrif aus, wo ein weißer Leuchtturm steht, sind die faszinierenden Schlote zu Fuß zu erreichen.

Zahlreiche Seevögel nutzen die Basaltklippen als Brutplätze. Ihr lautes Geschrei ist nicht zu überhören.

Unser nächster Halt war in Hellissandur, einem kleinen Fischerort. Der Fischfang hat in diesem Ort eine lange Tradition. Schon im Mittelalter befand sich hier wegen der nahen reichen Fischgründe ein Fischerort, gemäß den Quellen wohl das erste in Island existierende Dorf. Es gibt auch ein Fischereimuseum im Ort, das in der Vorsaison noch geschlossen war. Im Außengelände liegen Knochenstücke von Walen, die man hier gefangen und verarbeitet hat.

Wir setzten unsere Rundfahrt weiter fort und besuchten die Orte Rif und Olafsvik. Rif ist ein Fischerdorf an der nördlichen Westspitze der Halbinsel Snæfellsnes. Es liegt zwischen Hellissandur und Ólafsvík am Breiðafjörður. Im späten Mittelalter war Rif ein bedeutender Handelshafen. In der Gegend findet man eines der größten Brutgebiete der Küstenseeschwalbe.

Ólafsvík ist eine Stadt mit ca. 1000 Einwohnern. Der erste Weg, der mit normalen Autos in dieser Gegend befahrbar war, wurde erst 1963 in den Hang gesprengt. Die heute existierende bestens ausgebaute Straße stammt von 1983.

Nach dem Mittagessen setzten wir unsere Rundfahrt weiter fort und verließen Olafsvik in Richtung Grundarfjörður. Die schwarzen Strände sind hier mit senffarbigem Sand überzogen. Wie stark die Winde hier die Landschaft formen, sieht man an der Anhäufung des Sandes an jedem Stein.

Der Berg Kirkjufell (463m) befindet sich nahe der Stadt Grundarfjörður am westlichen Ufer des gleichnamigen Fjordes Grundarfjörður. Er fällt durch sein Äußeres auf und ragt als Halbinsel in den großen Fjord Breiðafjörður hinein.

Bevor man die Straße 56 erreicht, muss man über eine Fjordbrücke fahren. Ein mit Basaltsäulen errichteter Sitzplatz lädt zu einer Pause ein. Wir verzichteten allerdings darauf, weil die an diesem Tag heftigen Stürme nicht nachließen. Die Islandpferde wenden sich bei diesen Wetterbedingungen mit ihrem Hinterteil den Stürmen zu.

Wir erreichten nach einem erlebnisreichen Tag am späten Nachmittag unsere Unterkunft und begannen nach einer kurzen Ruhephase, die Tagesbilder zu sichten und den Tagesbericht in Stichpunkten zu verfassen.
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Bifröst-Hvammstangi-Blönduos-Sandarkrokur-Akureyri (25.05.16)
Am 25.5.16 wechselten wir unsere Unterkunft und fuhren von Bifröst nach Hvammstangi, weiter nach Blönduos und Sandakrokur und waren schließlich nach 317 km in unserem sehr schönen Hotel „Nordurland“ in Akureyri. Der Dreitagesaufenthalt in dieser zentral gelegenen Unterkunft kostete 347 € (inkl. reichhaltiges Frühstück).

In Bifröst hatte es die ganze Nacht stark geregnet. Wir verließen zeitig unsere nicht unbedingt empfehlenswerte Unterkunft, die erst um 10.00 Uhr das Frühstück für einen völlig überzogenen Preis von 18,00 € pro Person anbot und suchten im Ort ein Hotel auf, wo wir bereits am Vortag gute Erfahrungen gemacht hatten. 8.15 Uhr erfolgte bei Regen, starkem Sturm, Temperaturen um 6 ° Grad und Schneeresten auf den höhergelegenen Straßen die Abfahrt.

Schon bei Hvammstangi, das 5 km von der Ringstraße entfernt liegt, lockerte die Wolkendecke etwas auf und es regnete nicht mehr. In diesem 558 Einwohner zählenden Ort hat man die Möglichkeit, eine Fahrt zu einer großen Robben-Kolonie zu buchen. Wir hatten aber Pech, weil in der Vorsaison die Boote zu einer Insel, wo die Tiere leben, noch nicht fuhren.

So besuchten wir wenigstens das Seehundzentrum (Seals and Sagas), das sich in einem denkmalgeschützten Haus befindet und besichtigten das Handelsmuseum am Hafen. Im Außengelände des Seehundzentrums hat man Fischfanggeräte und Trockenfischgerüst aus- bzw. aufgestellt.

Nach einem halbstündigen Aufenthalt in Hvammstangi fuhren wir auf die Ringstraße zurück. Helle Stellen am grauen Himmel ließen uns hoffen, dass sich das Wetter weiter bessert. Und die Hoffnung erfüllte sich in den kommenden Stunden. Bei Saudakrokur, der größten Stadt in Nordwestisland, hielten wir ein zweites Mal etwas länger an. Der Grund waren die vielen Pferde. Die Gegend ist berühmt als das Mekka des Islandpferdes, da es nirgends in Island mehr Pferdezüchter und Pferde gibt als hier.

Im 842 Einwohner zählenden Blönduos steht eine moderne in einem besonderen Stil errichtete Kirche, die von 1982-1993 gebaut wurde. Sie ist für ihre Akustik berühmt und wird von daher auch für Konzertaufführungen genutzt. Details zum Kirchenbau erhält man in seiner Landessprache an der Pforte.

Um die Mittagszeit erreichten wir den Ort Saudarkrokur, eine isländische Stadt mit etwa 2570 Einwohnern. Das Hafengelände ist großzügig angelegt und bietet den Schiffen reichlich Platz. Die bedeutendsten Wirtschaftszweige der Stadt sind Fischfang, Handel und Industrie. Neben Betrieben zur Verarbeitung von Fisch und Krabben sowie einer Molkerei gibt es eine Vielzahl von Kleinbetrieben. Sehenswert in Saudarkrokur sind einige farbige Häuser und die Holzkirche von 1892.

Glaumbær, ein altes Kirchdorf, liegt südlich von Saudarkrokur im Landesinneren nördlich von Varmahlíð.

Der bis 1947 bewohnte Hof zählt zu einem der besterhaltenen historischen Höfe Islands. Mit seinen 6 weißen Giebeln und 13 Räumen handelt es sich um einen recht großen Hof. Einige der Räume, wie z. B. Werkstätten, sind nur von außen zu erreichen. Die meisten anderen sind durch einen Gang untereinander verbunden

. Die einzelnen Räume und das Gelände sind nach Entrichtung einer Eintrittsgebühr begehbar. Man erhält Einblick in die damaligen Lebensbedingungen und kann sich sehr schnell vorstellen, dass das Leben in diesem Hof weniger idyllisch war, als der Hof heute wirkt. Es gab keine Heizung und die Luft war sehr staubig. Die Lebensmittel waren vergorene oder sauer eingelegte Produkte, um über den Winter eine gewisse Haltbarkeit zu gewährleisten. Viele originale Exponate sind in dem Hof und den beiden angrenzenden Häusern aus dem 19. Jahrhundert zu besichtigen. Ferner befindet sich auf dem Gelände eine 1926 fertig gestellte Kirche mit Friedhof.

Natürlich ist die Bausubstanz nicht mehr die aus dem 11. Jahrhundert. Die ältesten Teile des heutigen Hofes gehen auf Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Die Bauweise ist die für Island typische aus einer aus Holz (meist Treibholz) gefertigten tragenden Konstruktion, deren Wände mit dicken Lagen aus Torf gebildet wurden. Das ganze Dach wurde mit Gras bedeckt, was diesen Höfen auch den Beinamen Grassodenhöfe gab. Jeder Raum eines solchen Hofes ist eigentlich ein Haus für sich, welche dann gemeinsam überdacht und mittels eines Zentralganges verbunden wurden. Diese Bauweise wurde erst gegen Anfang des 20. Jahrhunderts aufgegeben und durch Stahlbetonkonstruktionen ersetzt.

Zum Museumsteil gehört auch noch ein zweistöckiges Wohnhaus, welches um 1870 gebaut wurde, in dem sich drei komplett eingerichtete Zimmer aus dieser Zeit sowie ein Café befinden.

94 km von Akureyri entfernt liegt Varmahlid („Warmer Abhang“). Hier wird auch noch Pferdezucht betrieben.

In den Gebieten Islands, die wir bereist haben, waren Massentierhaltungsanlagen Mangelware. Mit zunehmender Höhe der Passstraße nach Akureyri wurden die Sicherheitsmaßnahmen sichtbat. Geflochtene Drahtseile sollen das Abstürzen der Fahrzeuge in die Tiefe verhindern. Die Schneeschmelze hinterließ größere Wasserflächen, in denen die grünen Moose schnell wuchsen und einen wunderbaren Kontrast zum Weiß und Braun der Umgebung herstellten. Wie hoch der Schnee im Winter in dieser Region auf den Straßen liegt, lassen die gelben Leitstangen erahnen.

Gegen 15.00 Uhr erreichten wir Akureyri, die viertgrößte Stadt Islands. Im größten Dienstleistungszentrum des Nordens wohnen ca. 18 000 Menschen. Wirtschaftlich betrachtet ist Akureyri nach Reykjavík die zweitwichtigste Stadt des Landes. Die größte Werft und die größte Konservenfabrik Íslands sind hier ansässig. Molkereien, Fischverarbeitung, Leichtindustrie und der Exporthafen steuern 30% der isländischen Industrieproduktion bei. Akureyri liegt am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjörður und des Flusses Glerá. Akureyris Hausberg Súlur befindet sich südsüdwestlich der Stadt.

Akureyri liegt nur rund 50 Kilometer südlich des Nördlichen Polarkreises. Die Stadt eignet sich gut als Ausgangspunkt zu anderen Sehenswürdigkeiten im Norden Islands, etwa zum Wasserfall Goðafoss sowie zum See Mývatn mit seinen vulkanischen Erscheinungen und nach Húsavík zur Walbeobachtung.

Unsere Unterkunft (Hotel Nordurland) lag im Zentrum und bot für 347.-€ (3 Tage) einen guten Service und ein ansprechendes Frühstück sowie hausnahen kostenlosen Parkplatz. Nachdem wir durch das freundliche Personal unserem Zimmer zugewiesen wurden, erkundeten wir bis zum Abendessen den Stadtkern.

Das Bild der Stadtmitte von Akureyri ist stark durch die Evangelisch-Lutherische Kirche oberhalb der Stadtmitte geprägt. Die Kirche wird schlicht als Akureyrarkirkja bezeichnet. Sie wurde von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson entworfen und am 17. November 1940 eingeweiht. Uns blieb der Zugang verwehrt, weil die Kirchentür um 17.00 Uhr geschlossen wird.

So sahen wir uns die unterschiedlich gebauten Häuser des Stadtkerns an, in denen auch Geschäfte unterschiedlichster Größe eingerichtet waren.

In der Hauptstraße von Akureyri befinden sich sowohl ältere als auch moderne neue Gebäude. An Gaststätten und Unterkünften für Touristen fehlt es nicht.
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Godafoss und Rundfahrt um den Myvatn (26.05.16)
Am zweiten Tag in Akureyri unternahmen wir eine Tagestour mit dem Ziel Godafoss und Rundfahrt um den See Myvatn.

Erste Station des Tages war der Godafoss. Das Wasser des Skjálfandafljót stürzt über einer Breite von ca. 30 m etwa 12 m in die Tiefe. Man kann den beeindruckenden Wasserfall sowohl links als auch rechts des Flusses zu Fuß bzw. mit dem Auto erreichen.

Vom Godafoss, der nahe der Ringstraße N 1 liegt, fuhren wir über eine Hochebene zum See Mavatn und weiter ins Touristeninformationszentrum in Reykjahlid am See Mývatn (Mückensee).

Wir fuhren von Reykjahlid über den Pass Námaskarð in das Geothermagebiet „Hverarönd“. Dieses zeichnet sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Thermalquellen, kochender Schlammtümpel und Schlammtöpfe, sowie Fumarolen und Solfataren aus.

Wie aus heiterem Himmel kam ein heftiger Sturm auf, der uns bei der Passabfahrt farbigen Lavasand entgegen blies und die farbige Landschaft bzw. Straße überzog. Jetzt wurde mir klar, warum mir bei der Autoanmietung auf dem Flughafen in Keflavik eine Sandsturmversicherung angeboten wurde, die ich leichtsinnig abgelehnt hatte. Zum Glück ging alles gut. Die Autoscheiben und der Lack wurden durch die kurzzeitige Einwirkung des Sandes nicht beschädigt. Der finanzielle Schaden blieb uns erspart. Den Besuch des von Sandkörnern gepeitschten Gebietes mussten wir streichen, holten diesen aber später nach.

Das Krafla-Kraftwerk ist ein Geothermalkraftwerk am aktiven Zentralvulkan Krafla im Mývatngebiet. Mit dem Bau begann 1975 der isländische Staat. Ursprünglich waren zwei Dampfturbinen mit einer Leistung von insgesamt 60 MW vorgesehen. Zunächst wurde aber nur eine Turbine installiert, da es zwischen 1975 und 1984 in dem Gebiet eine Serie von Vulkanausbrüchen gab, deren Lavaströme bis auf wenige Kilometer an das Kraftwerksgebäude heran flossen. Wegen vulkanischer Aktivitäten gab es auch erhebliche Probleme mit der Erschließung von Dampf. Daher konnte das Kraftwerk bei der Inbetriebnahme im August nur die halbe Leistung erzeugen. Im Jahre 1996 wurde schließlich beschlossen, die zweite Turbine zu installieren, und seit 1999 wird das Kraftwerk mit seiner ursprünglich geplanten Leistung von 60 MW betrieben.

Im Jahre 1985 ging es in den Besitz der halbstaatlichen Firma Landsvirkjun über. Ein Ausbau auf 150 MW ist geplant.

Unser nächstes Tagesziel war Dimmuborgir „Dunkle Burgen“. Das sind ein Lavafeld und die Überreste eines Lavasees östlich des Sees Mývatn. Der Ort befindet sich in einer vulkanisch aktiven Region auf dem Gebiet des Vulkansystems Krafla, direkt östlich des Sees.

Die bizarr geformten Steinformationen des Lavafelds erinnern an verfallene Ruinen von Burgen und Türmen. In der isländischen Mythologie wird Dimmuborgir als Unterkunftsort von Elfen und Trollen gesehen.

Bei Höfði befindet sich eine felsige Landzunge namens Kalfaströnd, die sich in das Wasser des Sees Mývatn streckt. Der Ausblick auf den See mit seinen Buchten ist wunderschön. Der Ort ist berühmt für seine eigenartig geformten ungewöhnlichen Lavagebilde, die aus dem Wasser reichen. Man läuft durch einen für jedermann zugänglichen Park, der in einem Naturschutzgebiet mit reichlicher Vegetation liegt, zum Ufer.

Die Landgemeinde Skútustaðir liegt 14 km südwestlich von Reykjahlíð. Der größte Teil des Gemeindegebiets wird von einer vulkanischen Wüste, dem Lavafeld Ódáðahraun, eingenommen. Bei diesem handelt es sich um das größte bisher in Island entdeckte Lavafeld mit Ausmaßen von mindestens 4.400 km².

Bekannt ist der Ort für seine Pseudokrater. Diese entstanden, als aus dem nahen Krafla-Vulkansystem stammende Laven vor 3.600 bzw. 2.500 Jahren über die Gegend strömten und aufgrund des hohen Wassergehalts des sumpfigen Bodens Explosionen ausgelöst wurden. Die Krater haben keinen Zugang zu den Magmareservoiren im Erdinneren.
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Akureyri-Hofsos-Siglufjördur-Olafsfjördur-Dalvik-Akureyri (27.05.16)
Am 3. Tag unseres Aufenthaltes in Akureyri unternahmen wir eine weitere Rundfahrt.

Einen längeren Aufenthalt planten wir in der kleinsten Kirche Islands "Grafarkirkja".

Bevor man den Ort Hofsos erreicht, kann man an der Küste, die unterschiedlichsten Basaltsäulen bewundern. 4 km von der Torfkirche Gröf entfernt befindet sich das Dorf Hofsós. Im 15. Jahrhundert war der Ort ein wichtiger Umschlagsplatz für die Kaufleute der Umgebung des Fjords. Der Ort liegt am Ufer des Flusses Hófsá und hat viele schöne historische Häuser.

Schafzucht ist in Island offensichtlich eine gute Einkommensquelle. Wir hatten Gelegenheit, einem Züchter bei der Fütterung seiner Herde zuzuschauen. Auffallend waren die unterschiedlichen Farben zwischen Mutterschaf und Lamm.

Gegen 13.00 Uhr entdeckten wir eine Gaststätte, in der wir die einzigen Gäste waren. Hier wurde uns das Preisniveau für ein warmes Mittagessen in Island bewusst. Die Tagestour fand nach 1 ½ Stunden in Richtung Siglufjördur ihre Fortsetzung. In den Bergen lag noch reichlich Schnee.

Siglufjörður (dt. „Schiffsmastfjord“)ist eine Handelsstadt in der Region Norðurland eystra. Hier leben ca. 1200 Einwohner. In der Zeit des Heringsbooms hatte Siglufjörður über 3.000 Einwohner. Von der Glanzzeit zeugt noch das Heringsfangmuseum und ein Heringsfest.

Der Tunnel Héðinsfjarðargöng wurde von 2006 bis 2010 gebaut. Mit diesem Bauwerk wurde die Straßenverbindung zwischen den Orten Ólafsfjörður und Siglufjörður verkürzt.Die Straßen und die Tunnel sind zweispurig gebaut.

Im Fischerort Dalvik leben 1366 Einwohner. Der Ort war schon seit Jahrhunderten mit der Fischerei verbunden.
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Von Akureyri nach Husavik und Skulagardur (28.05.16)
Nach unserem dreitägigen Aufenthalt in Akureyri setzten wir unsere Rundreise fort und steuerten die einsam liegende Unterkunft Skulagardur Hotel im Norden Islands an. Da die Strecke bis zum Quartier nicht weit war (ca. 90 km) und wir bereits um 7.30 Uhr das Frühstück in Akureyri beendet hatten, waren wir schon gegen 9.30 Uhr im Hotel. Doch die Rezeption war noch geschlossen. So fuhren wir in das Informationszentrum von Asbyrgi und erfuhren dort, dass die Straße 864, die durch eine gewaltige Basaltschlucht zum Dettifoss führt, für den Autoverkehr noch nicht freigegeben wurde, weil zuviel Schnee lag. Also entschieden wir uns enttäuscht, wieder zum Quartier zurückzufahren, um vielleicht jetzt das Gepäck loszuwerden. Wir wurden es los und konnten unser Zimmer beziehen.

Wir entschieden uns, vom Süden her, den Dettifoss zu erreichen. Dazu mussten wir nach Husavik zurück und nutzten die Schotterpiste Nr.87, die nach Reikjahlid führt, um die Gesamtstrecke abzukürzen. Von Reikjahlid geht es ein Stück auf der Ringstraße N 1 weiter, um schließlich auf die 862, die zum Dettifoss führt.

Der Küstenabschnitt zwischen Husavik und der Unterkunft in Skulagardur ist wunderschön.

Nachdem wir erkundet hatten, dass der Zugang von Asbergy zum Dettifoss nicht möglich war, fuhren wir nach der Anmeldung im Hotel nach Husavik zurück und wählen die Straße 87, die nach Reikjahlid führt.

Der Námafjall (Bergwerksberg, 482 m) ist ein Bergrücken im Mývatn-Gebiet. Es handelt sich hierbei um einen aktiven Vulkan, der zum Vulkansystem der Krafla gehört. Der Vulkan ist bedeckt von Solfataren und Fumarolen. An seinem Fuß befinden sich ebenfalls sowohl auf der West- als auch seiner Ostseite Hochtemperaturgebiete, die wir besuchten.

Ein weiteres Tagesziel war der Besuch des Vulkangebietes Kafla.
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Skulagardur- Kopasker- Bakkafjördur-Reydarfjördur (29.05.16)
Am nächsten Tag stand ich zeitig auf, um wenigstens einmal einen Sonnenaufgang während der Reise zu dokumentieren. Nach dem ordentlichen Frühstück fuhren wir zum nächsten Quartier, das in Reydarfjördur lag.

Auf dem Weg von Porshöfn nach Bakkafjördur zogen erneut Nebelschwaden auf Der hier total vermüllte Strand war noch zu sehen. In dem kaum besiedelten Gebiet steht eine kleine Kirche, die geöffnet war. Die Grabstätten sind schlicht gehalten.

Wenn man den Ort Bakkafjördur verlässt, kommt man in ein Gebiet, wo ansässige Bauern in ihren Wiesen Eiderenten brüten lassen. Dabei sammeln sie, während das Weibchen die Eier ausbrütet, die wertvollen Daunen für Federbetten von den Nestern. Die Orte, wo Nester angelegt sind, werden mit Fähnchen markiert, was das Suchen erleichtert. Bei Vopnafjördur erreicht man wieder die Küste. In dieser Region halten zahlreiche Schafe das Gras der Weideflächen kurz.

Bustarfell ist ein Torfhof im Nordosten Islands. Er liegt neben dem Norðausturvegur (Straße 85) zwischen Vopnafjörður im Norden und dem Hringvegur im Süden, vor der gleichnamigen Bergwand im Hofsárdalur. Bustarfell war schon in der Sagazeit als Häuptlingssitz bekannt. Er ist seit Anfang des 16. Jahrhunderts von derselben Familie bewohnt, die jetzt in einem neuen Haus neben dem Museum wohnt. Die sechs roten Giebel gehören zu den größten und besterhaltenen Torfhöfen in Island. Durch seine abgelegene Lage ist er jedoch nicht so bekannt wie zum Beispiel Glaumbær weiter westlich. Er steht unter Denkmalschutz und unter der Aufsicht des Nationalmuseums.

Die Ringstraße führt vom beschaulichen Vopnafjördur, das an der Küste liegt, wieder ins gebirgige Landesinnere. Hier befinden sich mehrere Wasserfälle, die man auf einer einstündigen Wanderung erreicht. Die für Island warmen Temperaturen (12° Grad) förderten die Schneeschmelze und ließen die Pegelstände der Gebirgsflüsse rasch ansteigen.

Wenn man die Wasserfälle verlässt, fährt man auf der Ringstraße weiter und erreicht Egilsstadir, die mit 2332 Einwohnern größte Stadt im Osten Islands. Von hier kommt man auf der Straße 92 nach Reydarfjördur, einer sehr schönen Siedlung am gleichnamigen Fjord im Osten Islands.
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Tagestour Reydarfjördur - Borgarfjördur (30.05.16)
Bei bestem Wetter unternahmen wir eine Tagestour von Reydarfjördur nach Borgarfjördur. Auf der asphaltierten Straße 92 kommt man von Reydarfjördur nach Egilsstadir zügig voran. Wenn man in Egilsstadir auf die Straße 94 einbiegt, muss man nach dem Ortsausgangsschild viele Kilometer auf der Schotterstraße zurücklegen. Die führt durch sumpfiges Gelände, wo sehr viele Wasservögel brüten.

Wo der Bergpass Vatnsskarð beginnt, endet die asphaltierte Straße und führt auf einer geschotterten über den Pass. Die vorgeschriebene Geschwindigkeit hat ihre volle Berechtigung, denn es fehlen Leitplanken und die Rutschgefahr ist erheblich. Wenn man auf dem höchsten Punkt des Passes angekommen ist, hat man einen wunderbaren Blick ins Tal und die serpentinenreiche Abfahrt.

Auf der Wanderung zur Rhyolithschlucht Innra Hvanngil durchläuft man Schotterflächen, die Ende Mai reichlich mit blühenden Hochgebirgspflanzen bewachsen sind.

Man muss, um in die Schlucht zu gelangen, eine Wegstrecke durch Weideland zurücklegen. Der Weg durch die Schlucht zum Wasserfall ist beschwerlich. Es gibt keinen Wanderweg. So muss man sich nahe dem Fluss von Stein zu Stein fortbewegen – ein Unterfangen, was nicht einfach, aber lohnend war.

Bevor man den Ort Borgarfjödur erreicht, führt die Straße 94 ganz nah an die beeindruckende Küste.

Der Fjord Bogarfjördur befindet sich in einer der abgelegensten Gegenden auf Island. Im kleinen Ort Bakkagerdi steht eine Hinweistafel zu den Sehenswürdigkeiten der Region. Von hier bis nach Runa ist es nicht weit. Im kleinen Hafen Hafnarholmi kann man kostenlos parken. Man erreicht auf einer Holztreppe die Brutstätten von Papageitauchern. Schon aus der Ferne sieht man die massenhaft angelegten Brutröhren. In einem Beobachtungshäuschen kann man den Tieren beim An- und Abflug zuschauen. Man erhält kostenlos Ferngläser und Bestimmungsbücher zu den Vogelarten, die hier brüten.

Die Papageitaucherpaare beginnen ihre Balz im Frühling, wenn sie zu ihren Brutplätzen zurückkehren. Das jeweilige Paar kehrt jedes Jahr wieder zur gleichen Höhle zurück, vorausgesetzt, diese ist noch bewohnbar. Hierbei wird abgefallene Erde entfernt, bei Bedarf die Behausung weiter ausgebaut. Der Papageitaucher lockert hierbei den Erdboden mit seinem Schnabel und scharrt diesen mit den Füßen nach draußen.

Um die Bruthöhlen herrscht im Regelfall ein großer Konkurrenzkampf unter den Vögeln. Es gibt viele, die auf der Suche nach einer Höhle sind, vor allem junge Papageitaucher, die sich hierbei erst noch etablieren müssen. Sie haben die Möglichkeit, eine bereits bestehende Höhle zu erobern oder eine neue zu graben. Ältere Vögel setzen alles daran, ihre eigene zu verteidigen, auch diejenigen, die ihren Partner im Winter verloren haben und um einen neuen werben.

Die von den Papageitauchern gegrabenen Höhlen befinden sich in der Erde an den Grasnarben der sanfter geschwungenen Hänge oberhalb von Klippen. Auch findet man die Bruthöhlen in Geröllhängen, teilweise auch in Felsklüften sowie Spalten. Die Papageitaucher brüten vorzugsweise dort, wo es steil ist. Zum einen ist es für die Vögel einfacher, ihre Höhle in einen Hang zu graben. Auch erreichen sie diese auf diese Weise schneller, und es besteht ein größerer Schutz vor Räubern. Des Weiteren fällt es den Tieren aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit leichter, von einem Hang abzufliegen als von einer flachen Stelle. Vor allem in größeren Kolonien verhindert der Höhlenbau an steilen Hängen den Zusammenstoß zwischen startenden und landenden Papageitauchern.

In der Regel ist die Höhle dieser Vogelart zwischen 70 und 100 cm lang, meist macht sie im Inneren eine Kurve. Die Ecke, in der sich das Nest befindet, liegt im hinteren Teil. Oftmals gibt es noch eine Nische in der Nähe des Ausgangs, die die Vögel als Toilette benutzen, damit die Behausung sauber bleibt. Das Nest legt der Papageitaucher mit diversen Pflanzen, Seetang, getrocknetem Gras sowie Federn aus.

Die Zeit des Eierlegens variiert je nach der Region, in der die Papageitaucher leben, zwischen der zweiten Aprilwoche und Mitte Mai. Nach ca. sechs Wochen Brutzeit schlüpft schließlich der junge Papageitaucher. Wir waren zu einer Zeit, wo das Brutgeschäft im vollen Gange war und von daher nur wenige Tiere zu sehen waren.

Nach dem Besuch der Papageitaucherkolonie besuchten wir das Alfacafe in Bakkagerdi. Wir haben in Island mehrfach Fischsuppe gegessen, nirgendwo war sie so lecker wie hier. Exzellent zubereitet, viele verschiedenste Fischarten dabei, genau richtig dosiert. Kann man nur weiterempfehlen, zumal man einmal bezahlt und mehrmals nachreichen lassen kann. Wir haben zu zweit 28 Euro bezahlt. Im Preis inbegriffen waren auch div. selbstgemachte Brote, Kaffee oder Tee und wie für Island üblich Wasser (mit und ohne Zitronenscheiben). Das deutschsprechende Personal war sehr freundlich. Hinzu kommt das sehr schöne Ambiente und das hohe Maß an Sauberkeit.

In Bakkagerdi stehen neben modernen Häusern auch noch Torfhäuser, die museal eingerichtet sind. Am Rande der kleinen Ortschaft hat ein Bauer Treibholz symbolisch als Zaun aufgerichtet. Unmittelbar an der Küste steht eine holzgeschnitzte Figur, deren Aussage auf mystische Gegebenheiten hinweist.

Auf der Rückfahrt zu unserer Unterkunft schien die Sonne und leuchtete die Landschaften noch schöner aus als bei der Hinfahrt.

Die Küste von Bakkagerdi ist sehr gering besiedelt. Zum späten Nachmittag fuhren wir noch nach Eskifjördur, um nach einer Gaststätte zu schauen, wo wir unser Abendessen einnehmen. Im Fjord zogen die ersten Nebelschwaden auf.
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Reydarfjördur-Stödvarfjördur-Breiddalsvik-Djupivogur-Höfn (31.05.16)
Dieser Streckenabschnitt war reich an Sehenswürdigkeiten.Wir verließen am 31.5.16 Reydarfjördur um nach Höfn zu fahren.

Der zweispurige, fast 6 km lange Fáskrúðsfjaðargöng ist ein Tunnel im Osten Islands. Er verläuft unterhalb des mehr als 1000 Meter hohen Bergpass. Die Röhre wurde 2005 fertig gestellt. Von Fáskrúðsfjörður lief die ursprüngliche Verbindungsstraße fast 60 km entlang der Fjordküste nach Reyðarfjörður. Nach der Eröffnung des Tunnels ist dieser Abstand auf etwa 15 Kilometer reduziert.

Viele Isländer haben dafür gesorgt, dass auch kleine Dörfer, die im Tourismus kaum Bedeutung genießen, zu wichtigen Anlaufstellen werden. Ein solcher Ort ist Stödvarfjördur in Island. Das kleine Dorf war lange Zeit kaum einen Besuch wert, mittlerweile zählt Stödvarfjördur jedes Jahr rund 20.000 Besucher, die in dem Ort einen Zwischenstopp einlegen. Grund hierfür ist eine alte Dame, die sich als Steinsammlerin einen Namen machen konnte. Die Steinsammlung von Petra Sveinsdóttir zieht jedes Jahr zahlreiche Menschen nach Stödvarfjördur an. Der Grund hierfür ist ihr Garten, den sie mit beeindruckenden Sammelgegenständen geschmückt hat. Dabei alte Dame legte bei der Auswahl der Steine keinen Wert auf wissenschaftliche Ergebnisse und Fakten. Sie sammelte Steine ausschließlich aufgrund ihres Äußeren. Der Besucher hat Zugang zu den ehemaligen Wohnräumen der Sammlerin.

In der abgelegenen Schönheit der Fjorde Ostislands liegt der kleine Ort Breiddalsvik. Er ist von majestätischen Bergen und schwarzen Sandstränden des Meeres umgeben. An der Küste entlang unternahmen wir eine kleine Wanderung zu den grünen Felsen. Leider fehlte der Sonnenschein, der die Felswände smaragdgrün leuchten lässt. Aufgeschichtete querliegende Basaltsäulen bilden kleine Inseln im Meer.

Von dem Ort Breiddalsvik führt die Straße weiter an der Küste entlang. In den Wiesen sahen wir zum ersten Mal auf der Reise Rentiere. Im 18. Jahrhundert wurden in Island 13 Rentiere aus Skandinavien eingeführt. Sie sollten sich vermehren und für eine ausreichende Population auf der Nordatlantikinsel sorgen, um dem Menschen die Fleischversorgung zu erleichtern. Es dauerte jedoch einige Jahrzehnte, bis der Bestand groß genug war. Im Jahr 1849 wurden die ersten Tiere in Island durch ein Jagdgesetz zum Abschuss freigegeben. In Ostisland gibt es heute etwa 3.000 Rentiere.

Den in den saftigen Wiesen grasenden Schafen wurde bereits ein Teil ihrer Winterwolle entfernt. Warum man nicht ganzheitlich das Tier vom Winterpelz befreit, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Bevor man den Ort Djupivogur erreicht, kommt man bei einem Sammler unterschiedlichster Gegenstände vorbei. Diese sind im Grundstücksgelände und in einigen Räumen seines Hauses ausgestellt und viele davon können käuflich erworben werden.

Die Landgemeinde Djúpivogur hat ca. 450 Einwohner. Die Einwohner leben vom Fischfang und vom Fremdenverkehr. Das Dorf mit seinen bunten Häusern, darunter dem alten rot farbenen Handelshaus Langabúð, gilt als eines der schönsten Islands.

Die Gegend wurde stark vom vor ca. 7 Millionen Jahren aktiven Breiðdalsvulkan geprägt. Diesem verdankt man die zahlreichen bis zu 1.100 m hohen Gipfel rund um den Fjord Berufjörður.

Etwa 300 bis 400 m westlich vom Hafen in Djúpivogur ist der Straße entlang von Sigurður Guðmundsson (* 1942) ein Kunstwerk mit dem Namen "Eggin í Gleðivík" (dt.: "Die Eier in der Gleðivík-Bucht") installiert. Die Nachbildung der Eier von 34 in der Umgebung nistenden Vögeln wurden von ihm dort im Sommer 2009 in Übergröße mit einem Autokran auf Betonfundamente gesetzt -eine einmalige künstlerische Arbeit.

Die Eier wurden aus Granit, der aus China importiert wurde, vom Künstler hergestellt und ähneln der gleichen Form und Farbe der Eier einheimischer Vogelarten. Jedes Ei ist beschriftet. Es enthält den Namen der Vogelart.

Zwischen Djupivogur und Höfn führt die Straße mehrfach direkt an der Küste entlang oder wird über einspurige Brücken geführt. Wir entschieden uns, einen ergiebigen Strandspaziergang zu unternehmen und waren über die Farbenvielfalt und Strukturen der meterhohen Steilküste fasziniert.

Die Vielfarbigkeit der Gesteinsschichten und Mannigfaltigkeit des Bewuchses der von Kalkwasser überspülten Hänge am Strand zwischen Djupivogur und Höfn lockt die interessierten Touristen an.

Sand-und Steinstrandabschnitte wechseln sich ab. Das tosende Meer bearbeitet das harte, scharfkantige Felsgestein und rundet es ab.

Die Straße wird regelmäßig kontrolliert, um abbröckelndes Gestein fernzuhalten.

Die Kleinstadt Höfn liegt am Fuße des Vatnajökull auf einer Landzunge. Hier übernachteten wir zwei Tage in einer sauberen Unterkunft. Jeden Morgen kamen zwei junge Mädchen, die außerhalb des Hauses wohnten, und bereiteten uns das ansprechende Frühstück zu. Ich unternahm jeden Morgen einen Spaziergang durch den beschaulichen Ort, in dem ca. 1700 Einwohner beheimatet sind. Hier gibt es zwei Supermärkte und hübsche Gaststätten, wo man sich versorgen kann.
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Tagestour von Höfn zum Gletschersee Joekulsarlon und Wasserfall Svartifoss (01.06.16)
Ein Höhepunkt der Islandreise war die Tagestour von Höfn zum Joekulsarlon und Svartifoss.

7.30 Uhr machten wir uns von Höfn aus auf den Weg. Die Wetterlage war anfangs nicht verheißend. Nebelfelder überzogen die Landschaft und gaben nur einen Spalt frei, um die Berge zu sehen. Doch je näher wir an die Gletscherzungen herankamen, um so mehr lösten sich die Nebelschwaden auf und gewährten den Blick auf die Gletscherzunge des Öræfajökull. Öræfajökull ist ein eisbedeckter Vulkan unweit der Ringstraße. Wir mussten unsere Fahrt zu dieser gewaltigen Eismasse abrechen, weil sich der Zustand der Schotterstraße immer mehr verschlechterte und nicht mehr die Bodenfreiheit des Autos garantierte. So fuhren wir zurück und erfreuten uns an den Flussläufen, die unweit der Straße ins Meer münden.

Der See Jökulsárlón (deutsch „Gletscherflusslagune“) ist der bekannteste und größte einer Reihe von Gletscherseen in Island. Mit 248 Metern ist er der tiefste See Islands. 1975 war der See etwa 7,9 km² groß, wuchs aber auf 18 km² auf Grund der Schmelze des Gletschers an.

Der See ist bekannt für die auf ihm treibenden Eisberge, die eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen. Sie lösen sich von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ab.

Oft sind Farbunterschiede in den Eisbergen zu beobachten. Das Blau rührt von verschiedenen Kristallen im Eis und deren Reflexion her, das Schwarz von vulkanischer Asche.

Am Ufer des Sees befinden sich zahlreiche Wanderwege.

Die Gletscherbruchstücke schwimmen lautlos als bizarr geformte und unterschiedlich schillernde Eisklötze im Wasser. Die prachtvollen Farben der Mini-Eisberge reichen von Schneeweiß über helles Türkis bis hin zu Kobaltblau. Wir haben erfahren, dass die Eisberge mehrere Jahre in dieser Lagune bleiben, um abzuschmelzen.

Der kurze Fluss aus diesem See wird von einer Brücke der Ringstraße überspannt, die teilweise direkt neben dem See verläuft. Abhängig von den Gezeiten ist die Strömung der Jökulsá unterschiedlich stark. Sie kann sich auch umkehren, so dass Salzwasser vom Meer in den See strömt, was dessen Zufrieren verhindert. Bei meerwärts gerichteter Strömung werden Eisberge aus dem See ins Meer gespült und teilweise am angrenzenden schwarzen Basaltstrand abgelagert. Der See bietet für die Aufzucht von Eiderenten aufgrund seines Nahrungsangebotes günstige Bedingungen. Auch Robben leben in diesem fischreichen See.

Wir besuchten auch noch den Breiðárlón, einen Gletschersee am südlichen Ende des Gletschers Vatnajökull. Er befindet sich unterhalb des Breiðamerkurjökull, eines Talgletschers des Vatnajökull. Der Sonnenschein ermöglichte eine wunderbare Reflexion der Eismassen auf den See, dessen Eismassen zu tauen begannen.

Der Svartifoss (schwarzer Wasserfall, nach der Farbe des umgebenden Gesteins) liegt im Skaftafell-Nationalpark Islands.

Der Stórilækur (großer Bach) stürzt über eine Felskante, die von Basaltsäulen wie Orgelpfeifen eingerahmt wird und fließt weiter ins Vestragil (Westschlucht). Wie der Name des Flusses vermuten lässt, ist es kein mächtiger, wasserreicher Wasserfall.

Der Wasserfall ist vom Informationszentrum Skaftafell in einer guten Stunde Fußweg zu erreichen.
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Von Höfn zum Hotel Laki (02.06.16)
Das sonnige Wetter lockte uns zeitig aus den Betten. So schoben wir zwischen der Morgentoilette und dem Frühstück einen ergiebigen Spaziergang an die Seen, die Höfn umgeben, ein.

Küstenseeschwalben haben in der Nähe des Meeres bei Höfn eine große Brutkolonie gebildet. Die Vögel reagieren während der Brutzeit sehr aggressiv auf Störungen, indem sie sich laut kreischend auf den Eindringling stürzen.

Um ihr Einkommen aufzubessern, bieten Bauern gehorsame Reitpferde an, mit denen man die Landschaft erkunden kann. Unweit der Ringstraße steht ein auffälliges Gebäude (T 3208), das durch seine Architektur auffällt. Hier ist der Geburtsort des isländischen Schriftstellers Þórbergur Þórðarson. Man hat ein Museum zu seinem Leben und Werk errichtet. Das Gebäude ähnelt einem Bücherregal. Þórbergur Þórðarson begeisterte sich für Esperanto, unterrichtete die Sprache und erstellte auch Lehrbücher dafür. Er ist einer der beliebtesten Autoren des 20. Jahrhunderts in Island.

Der Skeiðarársandur ist ein Sander an der Südküste Islands. Er ist über 30 km breit und wird von mächtigen Gletscherflüssen durchzogen. Der letzte Gletscherlauf fand 1996 statt, als der unter dem Gletscher liegende Vulkan Grimsvötn ausbrach und gewaltige Eis- und Wassermassen unter dem Gletscher hervorbrachen und sich gen Meer walzten. Damals wurden fast alle Brücken und weite Teile der Ringstrasse zerstört. Noch heute erinnern mahnend die wie Draht umgeknickten Stahlträger der alten Brücke an einem Parkplatz an dieses Naturereignis.

Die Sander an der Südküste Islands sind mit schwarzer Lavaasche vermischt und bedecken riesige Flächen bis an die Küste.

Das an einem Hang gelegene, familiengeführte Hotel Laki liegt 60 Fahrminuten vom Nationalpark Skaftafell entfernt. Hier übernachteten wir und genossen das reichhaltige Frühstück.
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Lavafeld Eldhraun - Vik - Kap Dyrholaey - Höhle Halsanefshellir - Skogar - Insel Heimaey (03.06.16)
Die Ringstraße führt durch das Lavafeld Eldhraun.

Vík í Mýrdal (dt. „Bucht am sumpfigen Tal“) ist der südlichste Ort auf dem Festland Islands. Der Ort hat ca. 300 Einwohner. Vík stellt für die Bewohner rund um den Mýrdalsjökull ein wichtiges Dienstleistungs- und Versorgungszentrum dar. Der Ort hat einen berühmten Strand aufzuweisen.Vík verfügt auch über eine Wollfabrik mit Lagerverkauf, sowohl von Kleidern als auch von Souvenirs. Die ware ist für das nordische Klima konzipiert und sehr teuer.

Als wir das Dorf Vik verließen zogen plötzlich dichte Nebelschwaden auf und verhüllten den Strand des Ortes, wo die Reynisdrangarfelsen im Meer stehen. Wir entschieden uns dennoch, an der stürmischen Küste einen Spaziergang zu unternehmen. Die auf die Küste triftenden Nebel hatten etwas Mystisches an sich.

Die schwarzen Strände wirken auf Fotos oft unwirklich. Der tiefschwarze Sand und die Basaltklippen sind ein absoluter Hingucker. Die beeindruckenden Basaltformationen dominieren an diesem Küstenabschnitt. Die Küstenlandschaft von Vik wird vorrangig von Basaltgestein geprägt. An einigen Stellen hat sich heller Sandstein in den Basalt eingeschoben. Die Materialstruktur ist mannigfaltig.

Der Skógafoss (Waldwasserfall) befindet sich an einer ehemaligen Steilküste. Hier ergießt er sich über eine Breite von 25 Metern 60 Meter in die Tiefe.

Wir unternahmen eine Ganztagestour auf die Insel Heimaey. Die gleichnamige Stadt hat 4264 Einwohnern, die leben vorwiegend vom Fischfang. Der Ort zählt zu den reichsten Städten Islands.

Heimaey ist mit 13,4 km² die größte und die einzig ständig bewohnte Insel der Inselgruppe Vestmannaeyjar. Gleichzeitig ist sie die Insel, die die höchste in diesem Archipel bisher bekannte Zahl an Vulkanausbrüchen vorzuweisen hat und unter der sich vermutlich eine Magmakammer befindet.

Die Überfahrt vom Festland wird normalerweise fünfmal täglich durchgeführt und dauert ca. eine halbe Stunde. Wir hatten nicht die Möglichkeit, an diesem Samstag unser Auto mitzunehmen und mussten es auf dem Parkplatz im Fährhafen stehen lassen. Die Fähre war bereits für Pkw’s ausgebucht. Fußgänger konnten noch mitreisen.

Der Fährhafen am Festland ist gut geschützt,das Hafengelände auf der Insel ebenso. Schon bei der Einfahrt kann man die rostfarbige Lavaasche des letzten Vulkanausbruches sehen. Die Ortschaft macht bereits aus der Ferne einen sauberen Eindruck. Wenn man die Fähre verlässt, stößt man auf eigenwillig gestaltete Wegweiser.
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Von Skogar zum Myrdalsjökull - Seljalandsfoss - Hekla- nach Hvolsvöllur . (05.06.16)
Am Morgen des 5. Juni 2016 konnten wir bereits um 7.00 Uhr das Frühstück im Hotel einnehmen und 7.50 Uhr den Ort Skogar verlassen. Bei der Verabschiedung erhielten wir an der Rezeption die Empfehlung, an den naheliegenden Gletscher Myrdalsjökul, der nördlich von Skógar liegt, zu fahren, was wir auch taten. Mýrdalsjökull ist ein Plateaugletscher. Er ist mit einer Fläche von 596 km² der viertgrößte Gletscher Islands und bedeckt die etwa 100 km² große Caldera des Vulkans Katla.

Der Mýrdalsjökull ist von schwarzer Lavaasche bedeckt. Da wirkt das zarte Grün kontrastreich. Wenn man näher an die Eismassen herantritt, wird deutlich, welche Gefahren an der Abbruchkante warten. Die vom Gletscher zusammengeschobene Lavaasche ähnelt einem Braunkohlenabbaugebiet.

Am Seljalandsfoss, der sich unweit der Ringstraße befindet, sollte man unbedingt eine Pause einlegen.

Wir hatten uns als weiteres Ziel den Besuch des Vulkans Hekla vorgenommen. Die Hekla, isländisch: Haube, ist ein 1491 m hoher Vulkan im Süden Islands. Sie ist der Zentralvulkan einer 40 km langen Vulkanspalte und mindestens 6600 Jahre alt. Der Berg gehört zu den drei aktivsten Vulkanen Islands. Die beachtlichen Eruptionen des Vulkans haben immer wieder große Teile von Island mit vulkanischen Aschen und Bims (Tephra) bedeckt. Etwa zehn Prozent der Tephra, die in den letzten 1000 Jahren auf Island ausgestoßen wurde, stammt von der Hekla, das sind etwa fünf Kubikkilometer. Zusätzlich wurden während dieser Zeit etwa acht Kubikkilometer Lava freigesetzt.

Die Straße zu diesem Vulkan ist zunächst eine Schotterpiste, auf der angemietete Personenkraftwagen auch fahren dürfen. Doch je näher man sich dem Vulkan annähert, desto schlechter wird die Zufahrt und erfordert einen Geländewagen mit griffigen Rädern.

Wie vielseitig das Farbspiel der Mähnen der Islandpferde ist, zeigen die Fotos.
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Fludir - Skalholt-Langaras-Hjalparfoss (06.06.16)
Am 6. Juni 2016 unternahmen wir eine Tagestour. Der erste Ort war Fludir, ein ländlich geprägter Ort mit thermisch sehr aktiven Zonen. Gartenbau, Gewächshaus- und Pilzanbau gehören aufgrund des billigen Energieangebotes zu den Grundlagen des Lebens der Bevölkerung. Das Schwimmbad war gepflegt, bot einen guten Service und war auch preiswert. Hier hielten wir uns 2 Stunden auf und genossen das gut temperierte Thermalwasser.

Wir steuerten auf der Rückfahrt zu unserem Quartier bewusst den Ort Skalholt an. Er besteht aus einer relativ großen Kirche (erbaut von 1956 bis 1963), dem Wohnsitz des Weihbischofs und einem kleinen Schulkomplex, in dem sich auch ein hübsches Cafe befindet. Der Ort ist trotz seiner geringen Größe von bemerkenswerter Bedeutung für die Geschichte des Landes, war er doch seit dem Mittelalter neben Hólar der wichtigere Bischofssitz von Island (gegründet 1056). Damit hatte Skálholt als kulturelles und politisches Zentrum über viele Jahrhunderte ähnliches Gewicht wie Þingvellir.

Die erste Lateinschule des Landes wurde Ende des 12. Jahrhunderts in Skálholt gegründet.

1550 wurden hier der letzte katholische Bischof Islands, Jón Arason, und seine Söhne hingerichtet.

1801 wurde der Bischofssitz nach Reykjavík verlegt. Heute befindet sich Skalholt noch ein Weihbischofssitz.

Unweit der neuen Kirche in Skalholt liegt eine sehr alte mit Grassonden bedeckte Kapelle, die auch noch heute benutzt wird.

Nach Skalholt besuchten wir noch Laugaras, wo es ein sehr aktives Thermalgebiet mit vielen Gewächshäusern gibt. Hier produziert man Gemüse für den heimischen Markt. Das Dorf hat einen Garten namens Slakki, wo man Haustiere hält. Der Ort ist bei Kindern jeden Alters beliebt.

Der Besuch des Hjálparfoss war der Höhepunkt der Tagestour. Der Wasserfall liegt kurz vor dem Zusammenfluss der Fossá mit der Þjórsá. Der Vulkan Hekla überragt die Gegend. Am Fluss Pjorsa blühten an den Ufern massenhaft Lupinen. Auch wenn Island unzählige Wasserfälle hat, sticht der Hjalparfoss etwas heraus, da der Fluss Fossa í Þjorsardal in zwei separaten Teilen zwischen Basaltsäulen malerisch 20 m in die Tiefe stürzt.Der Name Hjalparfoss heißt aus dem Isländischen übersetzt „Hilfewasserfall“. Dies leitet sich vom Namen der Gegend Hjálp ab. Dieser wiederum rührt daher, dass in früheren Zeiten Leute nach Überquerung der gefährlichen, wüstenhaften Inlandsstrecke hier endlich wieder Wasser und Futter für die Pferde vorfanden. Auf den Felsen rund um den Wasserfalls gibt es viele Basaltsäulen zu sehen.

Graugänse führten bereits ihre Jungtiere an die Futterplätze. Bei Annäherung verteidigten sie ihre Gössel vehement.

Der Urridafoss liegt unweit der Ringstraße, etwa 16 Kilometer östlich der Stadt Selfoss. Er ist der wasserreichste Wasserfall Islands. Der Fluss Þjórsá stürzt mit 360 m³/s Wasser auf etwa 40 m Breite 6 m in die Tiefe. Zunächst stürzen große Teile des Stromes in eine Spalte vor einem Felsen in der Mitte des Flusses, der Hauptstrom allerdings bricht an einer anderen Stelle durch. Im Winter können sich bis zu 20 m dicke Eisplatten bilden. Trotz seiner Größe ist er recht unbekannt und findet selten Erwähnung.
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Tagestour: Urridafoss-Islenski baerinn-Stokkseyri-Eyrarbakki-Porlakshöfn-Lavahöhle Raufarhellir-Hveragerdi-Geothermalgebiet Hverasvaedid i Midbaenum (07.06.16)
Auf diesem Tagesausflug war viel zu sehen.Der Urridafoss liegt unweit der Ringstraße, etwa 16 Kilometer östlich der Stadt Selfoss. Er ist der wasserreichste Wasserfall Islands. Der Fluss Þjórsá stürzt mit 360 m³/s Wasser auf etwa 40 m Breite 6 m in die Tiefe. Zunächst stürzen große Teile des Stromes in eine Spalte vor einem Felsen in der Mitte des Flusses, der Hauptstrom allerdings bricht an einer anderen Stelle durch. Im Winter können sich bis zu 20 m dicke Eisplatten bilden.

Wir besuchten ein traditionelles isländisches Rasenhaus in Islenski Baerinn, das zum Turf House Museum umgestaltet wurde. Turfhäuser sind ursprünglich grüne Gebäude, die mit lokalen und natürlichen Materialien gebaut wurden. Im Süden Islands verwendete man Torf aus den lokalen Feuchtgebieten und Lavasteine, um dicke Mauern zu bauen, die die Häuser gegen Wind und Kälte isolieren sollten. Die kleinen Mengen von Holz importierte man oder verwendete Treibholz von den Küsten.

Die meisten Rasenhäuser in Island wurden nach dem zweiten Weltkrieg abgerissen. Die Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu modernisieren.

Von Islenski baerinn bis Eyrarbakki ist es nicht weit. Litla-Hraun ist das größte Männergefängnis in Island. Das Objekt liegt etwas außerhalb von Eyrarbakki und besteht aus neun Gebäuden, die von einem Hochsicherheitszaun umgeben sind. Litla-Hraun wurde am 8. März 1929 gegründet. Innerhalb des Zauns befinden sich ein Fußballplatz sowie einige Basketballanlagen. Arbeitsprogramme für die Insassen umfassen die Herstellung von Nummernschildern und Autowaschen. Die Verurteilten werden für ihre Arbeit nach einem festen Satz bezahlt, der von der Gefängnis- und Bewährungsbehörde von Island festgelegt wurde.

Zwischen Eyrarbakki und Strandakirkja befindet sich ein breiter Stand, der unterschiedlich gefärbt ist. An einigen Stellen findet man Schwefelablagerungen, an anderen feinkörnige schwarze Lava. Auf einer Düne bei Oseyraenes an der Straße 427 hat man ein sehr schönes Speiserestaurant errichtet. Wir entschieden uns, hier das Mittagessen einzunehmen. Der Blick auf die Küste und das Meer sind unvergesslich.

Auf dem Weg entlang der Südküste besuchten wir Þorlákshöfn. Die Hafenstadt liegt in der Gemeinde Ölfus in Südwestisland und hat 1490 Einwohner. Deren Häuser sind über eine große Fläche weit verteilt. Die Stadt ist nach Þorlákur Helgi benannt, der ein Bischof in Skálholt war. Der Ort verfügt über eine große Sporthalle, in der vor allem Handball gespielt wird. Ein Wahrzeichen des Ortes ist die modern errichtete evangelische Kirche.

Die Raufarhólshellir Lavahöhle ist eine der bekannteren Lavahöhlen auf Island. Es gibt vier Eingänge, die nicht weit voneinander entfernt liegen. Die Höhle ist zum Teil eingestürzt und teilweise schwer begehbar, mit Ausnahme des innersten Teils, wo die Decke nahezu voll erhalten ist.

Hveragerði ist eine Stadtgemeinde im Süden von Island mit 2333 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2014). Sie ist bekannt für Gewächshäuser, die mit Erdwärme beheizt werden. Hier werden Gemüse und alle möglichen Früchte, u.a. Bananen unter Glas angebaut. Die Stadt hat eine Staatliche Gartenbauschule sowie ein Rehabilitationszentrum. Im örtlichen Freibad gibt es eine Dampfsauna.

Während des ganzen Jahres können Dampfsäulen von den zahlreichen heißen Quellen der Stadt Hveragerdi gesehen werden, die aus dem Boden aufsteigen. Es gibt nicht viele Städte in der Welt, die mit heißen Quellen buchstäblich im Hinterhof der Bevölkerung existieren. Ohne Zweifel ist in Hveragerði der Geothermische Park das kostbarste Juwel. Wir schauten uns in diesem Park um. Ein natürliches Torffußbad kann im Park genossen werden und danach kann man seine Füße in einer der heißen Quellen baden. Im Klinikum der Stadt werden erkrankten Menschen Schlammbäder angeboten.

In einem Loch im Geothermal-Park backen die Einheimischen das berühmte Schwarzbrot. Man kann auch Eier in den heißen Quellen kochen und später genießen. Die Eier werden in ein Netz, das an einem Stiel befestigt ist, in die heiße Quelle gehalten. Die überschüssige Energie wird ungenutzt in die Umwelt geblasen. An einigen Stellen im Park sind die Energiequellen bereits versiegt.
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Geothermalkraftwerk ON - See Kleifarvatn - Geothermalgebiet Seltun - Blaue Lagune - Küste von Reykjanes - Eurasische Spalte - Keflavik (08.06.16)
Auf dem Weg von Selfoss nach Reykjavik kommt man an einem riesigen Kraftwerk vorbei, das man besichtigen kann. ON-Power ist ein isländisches Stromversorgungsunternehmen indem erneuerbare, vorwiegend geothermische Ressourcen genutzt werden. Hier produziert man Elektrizität für Industrie und Haushalte. ON Power liefert auch heißes Wasser für die Raumheizung in Reykjavík und Umgebung. ON Power wurde am 1. Januar 2014 gegründet.Im März 2014 eröffnete ON Power die erste von dreizehn Schnell-Ladestationen für Elektroautos. Elektrofahrzeuge können die Stationen kostenfrei nutzen.

Auf dem Weg nach Grindavik, das in der Nähe der Südküste Islands liegt, kommt man mehrmals an Fischtrocknungsanlagen vorbei. Hier sind es nur Skelettteile, die, wofür auch immer, getrocknet werden.

Der See Kleifarvatn befindet sich etwa 25 Kilometer von Reykjavík entfernt. Er liegt im südlichen Teil der Halbinsel Reykjanesskagi auf der Verwerfungszone des Mittelatlantischen Rückens und ist über eine gut ausgebaute Straße zu erreichen. Seine Tiefe betrug bis zum Jahre 2000 bis zu 97 Meter. Berge rahmen den etwa 10 km² großen See von allen Seiten ein.Die Gegend um den Kleifarvatn ist geprägt von den ihn umgebenden aktiven Vulkanen, er selbst liegt mitten im Gebiet des Vulkansystems von Krýsuvík. Das und die hier verlaufende Plattengrenze erklären die häufigen Erdbeben.So fing der See nach dem großen Erdbeben im Jahr 2000 an teilweise zu versickern. Man vermutet, es hätten sich unter der Wasseroberfläche Spalten geöffnet. Seine Fläche hatte sich kurze Zeit danach um etwa ein Fünftel verringert. Andererseits hat man solche Veränderungen des Wasserspiegels an diesem See schon öfter beobachten können, und meist stieg die Wasserfläche nach einiger Zeit wieder an. Seit 2008 hob sie sich wieder um ein Beträchtliches.In der Nähe des Sees befinden sich zwei Hochtemperaturgebiete, eines bei Seltún.Ich nahm mir die Zeit, durch die Lavafelder zum 407 Meter hohe Palagonitrücken Sveifluháls zu wandern.

Das Farbspiel zwischen den Schwarz-Grau-Brauntönen des Lavagesteins war beeindruckend, ebenso die Formen, die sich herausgebildet haben und von Eis, Schnee und Wind modeliert wurden.

In geringer Entfernung zum See Kleifvartn liegt das Vulkansystem und Geothermalgebiet Krýsuvík. Es befindet sich im Süden der Halbinsel Reykjanes auf der Grabenbruchzone des Mittelatlantischen Rückens, die Island diagonal durchquert.

Das Hochtemperaturgebiet nennt sich auch Austurengjar. Es handelt sich hier um einen aktiven Vulkan. Dies erkennt man an den Solfataren von Seltún und einem weiteren in der Nähe gelegenen Gebiet mit heißen Quellen sowie an den Solfataren an den Berghängen des Sveifluháls. In einer Tiefe von 1000m beträgt die Temperatur bereits 200 °C.

Dadurch schien es einfach, das Hochtemperaturgebiet der Energiegewinnung nutzbar zu machen. Ein Bohrloch wurde in den 1990er Jahren gesetzt und versorgte die Stadt Hafnarfjörður mit Energie. 1999 explodierte die Anlage und seither wird das Geothermalgebiet nicht mehr wirtschaftlich genutzt. Bei der Explosion wurden die heißen Lehmfetzen bis zu 2 km weit durch die Luft geschleudert.

Das Solfatarenfeld Seltún im Vulkansystem Krýsuvík kann man auf einem mit Holzplanken gesicherter Weg, der zwischen heißen Quellen und Schlammtöpfen hindurchführt, erkunden.Von hier lassen sich aber auch längere Spaziergänge und Wanderungen über den Höhenzug Sveifluáls unternehmen, auf denen man noch viele weitere Schlammquellen entdecken kann.

Die Bláa Lónið (deutsch: Blaue Lagune) ist ein Thermalfreibad bei Grindavík auf der Reykjanes-Halbinsel auf Island. Sie liegt nahe der Hauptstadt Reykjavík und dem internationalen Flughafen in Keflavík und ist eine Touristenattraktion. Jährlich nutzen etwa 100.000 Menschen dieses Bad. Während unseres Besuches drängten sich Menschenmassen an den Kassen, was uns abhielt, sich da einzureihen. Zudem schreckte uns der Eintrittspreis von 40.- € / Person ab.Der See entstand als „Abfallprodukt“ des nahe gelegenen Geothermalkraftwerkes Svartsengi, das die Energie des gleichnamigen Vulkansystems nutzt. Dort wird ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser aus einer Tiefe von etwa 2000 Meter, das in dieser Tiefe bis zu 240 °C heiß wird, zur Oberfläche gepumpt, wo es zur Stromerzeugung und zum Betrieb eines Fernwärmenetzes genutzt wird. Anschließend fließt es in das umliegende Lavafeld. So bildete sich dort ein Salzwassersee in der typisch blauweißen Farbe, die von Kieselalgen herrührt. Zuerst kam die lokale Bevölkerung auf die Idee, darin zu baden, bis schließlich das Thermalbad errichtet wurde. Dieses pumpt mittlerweile auch eigenes Thermalwasser aus der Erde. Einen besonderen Reiz hat das Baden in der Winterzeit. Das Wasser im Thermalbad hat eine Temperatur von etwa 37 bis 42 °C und enthält Mineralsalze, Kieselerde und Algen. Der See hat eine Fläche von etwa 5000 Quadratmetern.Baden in diesem Wasser lindert anerkanntermaßen Psoriasis (Schuppenflechte) und andere Hautkrankheiten. Neben den Thermalbädern werden auch Saunen, Massagen und Dampfbäder angeboten sowie eine Reihe von Schönheitsprodukten aus den im Wasser enthaltenen Salzen und Algen hergestellt.Das Bad wurde 1999 mit dem Isländischen Umweltpreis ausgezeichnet. Aufgrund der stetig steigenden Besucherzahlen wurde es bis Ende Januar 2008 weiter ausgebaut.

Nach dem Mittagessen in Grindavik fuhren wir zum Hochtemperaturgebiet Gunnuhver. Die Temperaturen unter den Quellen betragen hier über 300 °C und damit handelt es sich um eine der buchstäblich heißesten Stellen in Südwestisland.

Das Gebiet ist ab 2006 aktiver geworden. Eine Zufahrtsstraße musste 2008 gesperrt werden, weil mitten auf dem Weg eine neue Lehmquelle in Aktion getreten war. Außerdem hat Gunnuhver manchmal kleinere Schlackenausbrüche und schleudert dabei heiße Lehmfetzen 2 bis 4 m hoch in die Luft. Zudem gab es Explosionen in der Quelle, so dass die Umgebung zeitweilig abgesperrt wurde. Da die Quelle unberechenbar ist und man nicht weiß, wie weit jeweils die sehr heißen Lehmfetzen geschleudert werden, ist es sehr zu empfehlen, sich in sicherer Entfernung zu halten.Nach einer Schließung von mehreren Jahren ist das Gebiet seit Sommer 2010 bedingt wieder zugänglich.

Bis zur stiefelförmigen Halbinsel im äußersten Südwesten von Island, die Reykjanes-Halbinsel (deutsch „Rauchspitze“ oder „Rauchhalbinsel“) heißt, sind es nur wenige Kilometer.Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Vogelparadiese an der äußersten Spitze der Landzunge.

Hier findet man auch eine Statue eines Riesenalks Sie erinnert daran, dass auf Eldey vor fast 170 Jahren der letzte dieser "Pinguine des Nordens" erschlagen wurde.
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