Seljandsfoss-Skogafoss-Vik-Myrdalsjökull (13.06.17)
Am nächsten Morgen standen wir in Selfoss zeitig auf, um den Seljalandsfoss ohne Menschenmassen zu erleben. Der Seljalandsfoss ist ein Wasserfall im Süden Islands.
Er liegt an der Ringstraße. Der Fluss Seljalandsá stürzt hier 66 m tief über die ehemalige Küstenlinie in die Überschwemmungsebene des Markarfljót, in den er kurz darauf mündet. Der Wasserfall liegt unterhalb des großen Gletscherschildes Eyjafjallajökull.
Man kann hinter den Wasserfall gehen und durch die Wasserschleier auf das Land draußen blicken. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch in den späten Abendstunden, wenn die Farben am intensivsten sind. Diese Zeitschiene passte nicht in unser Tagesprogramm. Wenn der hier starke Küstenwind gegen den Wasserfall weht, vernässen die aufgewirbelten Wasserdämpfe den Besucher und vor allem die Fotoausrüstung. Beides zu schützen ist unausweichlich. Der spiegelglatte Weg hinter dem Wasserfall erfordert ohnehin die volle Aufmerksamkeit, um unfallfrei das faszinierende Naturschauspiel zu erleben.
Der hohe Feuchtigkeitsgehalt in der Halbhöhle, über die der Seljandsfoss stürzt, lässt verschiedene Moosarten prächtig gedeihen. An den Stellen, wo die Wassermassen direkt auftreffen, wächst nichts mehr. Welcher Gefahr man sich beim Tragen nicht trittfestem Schuhwerks aussetzt, zeigt der spiegelglatte, ständig vernässte Weg in der Halbhöhle, den man begehen muss.
Wenn man die Felswand entlang nach Westen geht, kommt man an zahlreichen kleineren Wasserfällen vorbei, deren schönster der Gljúfurárfoss ist. Sein Wasser trinken die Touristen am nahegelegenen Campingplatz bedenkenlos. In der Talsenke haben sich wunderschöne Büschel der Sumpfdotterblume angesiedelt, die die Uferränder säumen. Auch die Heil-Engelwurz findet hier beste Wachstumsbedingungen.
Nach dem Erlebnis Seljalandsfoss fuhren wir gegen 8.30 Uhr den nächsten spektakulären Wasserfall Skógafoss an. Er liegt beim Ort Skógar, in dem wir 2016 übernachtet hatten. Uns gelang sogar ein Foto, auf dem keine Menschen zu sehen waren.
Der Skógafoss stürzt wie auch der Seljalandsfoss ganz in der Nähe von einer Klippe über eine Breite von 25 m als Wasservorhang 60 Meter herab. Die dabei tosenden Wassermassen bilden eine Nebelwand. Die Wassermassen rauschen frei fallend in einem einzigen Schwall herab, überwinden keine Kaskaden, keine Unterbrechungen. Man fühlt sich klein als Mensch in der Nähe dieser Naturkreation.
Falls man nicht wasserscheu ist, kann man sich dem Tosbecken auch etwas mehr nähern und fast hinter den Wasserfall laufen. Eine wunderbare Begegnung mit den schieren Naturgewalten Islands. Nur ganz wenige Besucher stellen sich dieser Herausforderung.
Im Bereich der isländischen Südküste hob sich das Land teilweise um mehr als 50m und es entstand eine Steilküste, über die Flüsse nach unten stürzen. So bildete sich auch der Skógafoss.
Im weiteren Tagesverlauf steuerten wir Station 3, den Myrdalsjökull an. Die asphaltierte Straße 222 endet auf einem geschotterten Parkplatz. Von dort führt ein gut ausgebauter Wanderweg zu den Eismassen. In den Geröllflächen gedeihen auffallend grün leuchtende Moose sowie unterschiedliche polsterbildende Pflanzen.
Reisebüros in Reykjavik bieten geführte Gletschertouren an. An der Gletscherabbruchzone werden die in einer Gruppe zusammengefassten Personen unterschiedlichsten Alters in die Handlungsabläufe und Gefahren eingewiesen. Nach drei Stunden sollen alle wieder unversehrt den kühlen Ort verlassen.
Auf dem Rückweg vom Gletscher Myrdalsjökull wurden wir von Fliegenschwärmen belästigt. Nur gut, dass wir unsere Mückennetze bei uns hatten. Diese Tarnung erleichterte das Fotografieren des Rotschenkels, der auf einem Weidezaunpfahl saß.
Als wir am Dyrholaey ankamen, lag über den Bergen um den Ort Vik eine dicke Nebelschicht. Glücklicherweise war der bekannte schwarze Strand gut sichtbar. 2016 war dies nicht der Fall.
Regen und vor allem Wind scheinen den Ort Vik und seinen schwarzen Strand fast täglich heimzusuchen, aber davon sollte man sich keinesfalls beirren lassen. Die Halbinsel Dyrhólaey ist ein lohnenswertes Ziel in der Region von Vik. Wanderungen am Strand setzen voraus, dass man den Gezeitenrhythmus genau kennt, um nicht vom ansteigenden Wasser gefangen genommen zu werden. Die steilen ausgewaschenen Steilküsten bieten keinen Fluchtweg.
Ein Spaziergang entlang des Strandes führt fast zwangsläufig zu den Reynisdrangar. Die Felsnadeln nahe des Ufers bieten aufgrund ihres Aussehens den Stoff für Legenden. Demnach stellen sie Trolle dar, die beim Versuch, ein Boot an Land zu ziehen, bei Sonnenaufgang zu Stein erstarrt sind.
Je näher man sich den Felsnadeln nähert, um so mehr versperren große Steine den Weg. Wagemutige überklettern diese, um noch näher an die auffallenden Nadeln im Meer zu gelangen.
Nicht nur die Felsnadeln von Reynisdrangar locken die Zuschauer in Scharen an, auch die Steilküste und ihre Formenvielfalt ist ein Touristenbmagnet. Formen, Farben und Strukturen der Wände variieren an vielen Stellen. Der Strand besteht aus feinkörnigem schwarzen Sand in der Spülzone und abgerundeten Steinen unterschiedlichster Größe, die an den Steilküsten durch die Meereswellen abgelagert sind.
In Vik, das am 1. Januar 2014 rund 300 Einwohner hatte, kann man unterschiedlichste Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Unterkünfte waren während unseres Aufenthaltes nicht mehr buchbar. Deshalb wichen wir in das Hotel Laki aus, in dem wir bereits 2016 übernachteten.
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