Vom Hotel Laki nach Djupivogur (14.06.17)
Das Hotel Laki nahm uns für eine Übernachtung im Doppelzimmer 247,79 ab. Dabei war allerdings ein sehr gutes Frühstück inbegriffen, was dennoch den Preis nicht rechtfertigte. Aber Island ist ein sehr teures Pflaster, das wussten wir schon vor der Reise.
Wir hätten auch in Hütten übernachten können, zogen aber die geheizten Räume des Hotels vor.
Der erste Abschnitt unserer Weiterreise nach Djupivogur führt durch die Landschaft Eldhraun.
Das sind Lavaflächen, die bei dem heftigsten Vulkanausbruch in den letzten 1.000 Jahren entstanden sind. Flüssiges Magma schoss nach 5 Tagen durch die Schlucht des Flusses Skaftar bis hinunter in die Tiefebene auf Meereshöhe. Das in dieser Zeit entstandene Lavafeld "Laki" bedeckt heute 656 Quadratkilometer Fläche. Große homogen erscheinende Landflächen sind im Flachland mit Moospolstern überzogen, weiter oben tritt der nackte dunkle Fels dominant zum Vorschein.
Nahe der Nationalstraße 1 windet sich ein Fluss, der über Abbruchkanten kleine Wasserfälle bildet. Das Wasser kann man bedenkenlos trinken. Es fließt ungenutzt ins Meer.
Nachdem wir das Lavafeld "Laki" durchfahren haben, nähert sich die Nationalstraße 1 den Gebirgszügen, an dessen Ausläufern sich Wasserflächen gebildet haben. Die Zufuhr des Wassers garantieren große und kleine Wasserfälle, wo manchmal Gehöfte einzelner Bauern errichtet sind.
In der Gegend um den Skaftafell-Nationalpark sind häufig aufrechtstehende Naturpalisaden aus Basalt zu sehen.
Bei guter Sicht kann man eine prägnante Landmarke sehen. Der 764 m hohe Lomagnupur erstreckt sich bis zur Ringstraße.
Passiert man den Lómagnúpur, ändert sich schlagartig die Umgebung. Waren zuvor noch moos- und grasbedeckte Ebenen zu sehen, fährt man hinter dem Lómagnúpur in die unwirkliche, bedrohlich wirkende Sandwüste Skeiðarársandur ein. Der Skeiðarársandur wird von mehreren, teils mächtigen und mäandernden Flüssen durchquert, deren Wasserstand mal Rinnsalen gleicht, die aber bei Gletscherläufen innerhalb weniger Stunden zu reißenden Fluten werden können.
Die Gegend um Skaftafell ist von starken Kontrasten geprägt. Verschiedene Gletscherzungen sind von gezackten Bergkämmen umgeben, von denen der vergletscherte Hvannadalshnjúkur am höchsten herausragt.
Der Skaftafellsjökull ist eine 10 Kilometer lange und knapp 2,5 Kilometer breite Gletscherzunge des Vatnajökull-Nationalparks, in den der Skaftafell-Nationalpark 2008 eingegliedert wurde.
Vom Besucherzentrum aus führen diverse, gut ausgeschilderte Wanderwege durch den Nationalpark, der aufgrund seines angenehmen Kleinklimas mit vielen Sonnentagen und milden Temperaturen zu ausgiebigen Wanderungen einlädt. Wir wanderten ca. 1 Stunde bis an die Eismassen. Dabei durchläuft man eine Sand-Schotter-Fläche, die mit verschiedensten Wildblumen dekoriert ist, die ihre Feuchtigkeit von kleinen Wasserfällen der Umgebung beziehen. Durch das Verbot des Schafweidens hat sich hier eine einzigartige Vegetation ausgebildet.
Bevor man an die Eismassen gelangt, durchläuft man eine Sand-Schotter-Fläche, wo sich in zurückliegenden Jahren noch Eis befand. Das abgeschmolzene Eiswasser sammelt sich in einem See und bildet einen Ablauf. Größere, vom Gletscher abgebrochene Eisstücke schwimmen im See und schmelzen langsam dahin. Große Flächen des Gletschereises sind mit schwarzer Vulkanasche beschichtet.
Von der Nationalstraße 1 hat man mehrfach den Blick auf weitere Ausläufer des Vatnajökull. In den fruchtbaren Lavaaschefeldern haben sich massenhaft Lupinen ausgebreitet. An anderen Stellen läuft man durch karge Schotterflächen, die im Windschatten der Vulkane große Moosflächen bilden. Auch Zwergsträucher haben in dieser unwirtlichen Gegend einen kärglichen Lebensraum gefunden. Hohe Schneemassen und Sturm halten die Gewächse niedrig.
Waren die Wetterverhältnisse am Gletscher Skaftafellsjökull noch gut, so änderte sich das, je näher wir dem Gletschersee Fjalsarlon kamen. Hier regnete es kräftig und Nebel verhinderte den klaren Blick auf die Eismassen. Im Jahr 2016 hatten wir hier bei Sonnenschein tolle Sicht.
Wenige Kilometer weiter in Richtung Osten befindet sich der Jökulsarlon. Auch dort konnte man lediglich die schwimmenden Eisberge in Ufernähe sehen. Die Abbruchkanten des Gletschers lagen im Nebeldunst. Aufgrund dieses Wetters entschieden wir uns, die Fahrt in Richtung Djupivogur (Unterkunft) fortzusetzen. Schon nach etwa 20 Kilometern hatten wir wieder einen klaren Blick auf weitere Gletscherzungen des gewaltigen Vatnajökull-Gletschers. In den Gletscherflussläufen reflektierten die aufgehellten Stellen am Himmel.
Das unwirtliche Wetter veranlasste uns, eine Pause im Museum Þórbergssetur, dessen Vorderfront wie Bücher auf einem Bücherregal gestaltet wurde, einzulegen. Die Einrichtung, die am 1. Juli 2006 auf dem Bauernhof Hali eröffnet wurde, ist dem isländischen Schriftsteller Þórbergur Þórðarson (1888 1974) gewidmet, der hier geboren wurde.
Das Zentrum beherbergt ein Restaurant, einen Souvenirshop und zwei Ausstellungsräume. Mit Requisiten und Kulissen, die Eindrücke von vergangenen Zeiten hervorrufen, erzählt das Museum die Geschichte von Þórbergurs Leben, von seinen Kindheitsjahren in Hali bis zur Wende des Jahrhunderts. Während die Ausstellung einen Überblick über eine bemerkenswerte künstlerische Karriere gibt, erzählt sie auch die Geschichte der Veränderungen, die die isländische Gesellschaft bis zum zwanzigsten Jahrhundert erlebt hat.
30 Minuten reichten, um den schmackhaften Kuchen und guten Kaffee zu genießen. Die Reststrecke bis zum Quartier war nicht mehr lang, aber abwechslungsreich. Inmitten einer unbewohnten Gegend animiert ein roter Stuhl auf einem Lavafelsbrocken zu einer Pause an einer windgeschützten Sitzgruppe, die man aufgestellt hat. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir Djupivogur. Unsere Unterkunft lag ganz in der Nähe des Hafens. Hier befindet sich auch ein seriös geführtes Hotel, wo wir unser sehr schmackhaftes Abendessen einnahmen.
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