Rund um die Erde ... mit Gabriele und Herbert Hösler aus Köthen

  • Zufahrt zum Vogelfelsen Latrabjarg
  • Warnschild
  • Brütende Küstenseeschwalbe
  • Küstenseeschwalbe geht zum Angriff über
  • Austernfischer mit Jungtier
  • Vogelfelsen (links) und Breidavik in Sicht
  • Strand bei Breidavik
  • Bunter Sandstrand bei Breidavik
  • Verhaltensregel am Vogelfelsen
  • Massenhaft besetzte Steilwand am Vogelfelsen
  • Trottellummen
  • Trottellummen
  • Tordalk
  • Gelandeter Lundi
  • Blick auf den Raudasandur
  • Saurbaejarkirkja
  • Angreifende Küstenseeschwalbe in der Nähe von Badegästen
  • Thermalbad am Meer
Latrabjarg - Breidavik - Raudasandur (24.06.17)
Wir hatten uns vorgenommen, einen ganzen Tag an der Steilküste Látrabjarg, die im äußersten Westen der dünn besiedelten Westfjorde liegt (802), zu verweilen. Die 14 km lange Steilküste hätte auch ein großes Zeitmaß des Tages benötigt. Doch übermäßig starke Winde und nur 5° Grad Lufttemperatur ließen einen längeren Aufenthalt ohne gesundheitliche Folgen nicht zu.

Látrabjarg gilt als einer der größten Vogelfelsen der Welt. In den bis zu 450 m hohen Kliffs leben Millionen Seevögel, vor allem Papageitaucher, Lummen und Tordalken. Die Vogeleier dienten den Isländern als Nahrung und wurden durch Abseilen gesammelt. Von Breiðavík führt eine schmale Schotterstraße zu dem meist menschenleeren Kap, an dem eine Wetterstation und ein Leuchtfeuer stehen. Wenn man die Hauptstraße nach Patreksfjördur verlässt und die Zufahrtsstraße befährt, sind die ersten 5 km noch asphaltiert. Was dann aber ca. 15 km lang folgt, ist eine Zumutung für Nutzer eines normalen Personenkraftwagens: Schottersteine in der Größe einer Faust, die das Bodenblech des Autos auf seine Durchlässigkeit von Meter zu Meter beim Schritttempofahren testen, unbefestigte Straßenränder – kurzgefasst: eine Katastrophe, der man sich aber aussetzen muss, will man das Juwel dieser Halbinsel gesehen haben.

Dort, wo man begonnen hat, die Schotterflächen zu walzen, haben sich massenhaft Küstenseeschwalben Nester gebaut. Strohhalme und kleine, kreisförmig angeordnete Steinchen markieren die Brutstätten. Ein Hinweisschild weist auf die Gefahr hin, wenn man das Auto verlässt. Dann ist man unweigerlich den Alttieren ausgesetzt, die jeden Feind mutig attackieren. Austernfischer waren im Brutgeschehen schon weiter. Sie führten ihre gut getarnten Jungtiere in das Gewirr größerer Steine.

Auf dem Weg nach Látrabjarg muss man über den Bergpass von Örlygshöfn. In Küstennähe liegt das Hótel Breiðavík. Es gibt dort eine Kirche, deren rotes Dach und die Turmspitze aus der Ferne gut zu sehen sind. Hat man auf einer roten Lavaaschestraße fahrend den Parkplatz am Vogelfelsen erreicht, trifft man auf ein Schild mit Verhaltensregeln, die man unbedingt beachten sollte, um sein Leben nicht zu riskieren. In den Hinweisen ist nichts übertrieben, das konnten wir am eigenen Leib erfahren. Die Sturmböen sind gewaltig. Ihnen Standhaftigkeit entgegen zu bringen, war nicht einfach. Um so mehr freue ich mich, wenigsten noch ein paar ansprechende Vogelaufnahmen gemacht zu haben, die noch folgen.

An den Steilwänden der Felsen befinden sich tausende von Nestern, die durch den weißen Kot der Jungvögel markiert sind. Trottellummen brüten auf engstem Raum.

Der Tordalk ist ein kräftig gebauter Alkenvogel mit einem hohen und seitlich zusammengedrückten Schnabel. Auf dem Wasser und im Flug erinnert er an Lummen, von denen er sich jedoch durch seinen kräftigeren Schnabel und den längeren Schwanz unterscheidet. An Land hockt der Tordalk in aufrechter Körperhaltung. Der Tordalk wird seit 2015 als potenziell gefährdet eingeschätzt. Nachdem wir auch Papageitaucher am Vogelfelsen gesehen hatten, fuhren wir nach Breidavik, um im einzigen Hotel des Ortes Mittagessen einzunehmen und uns aufzuwärmen. Warm wurde uns schon beim Lesen der Speisekarte und den darauf ausgewiesenen Preisen. Die bestellten Speisen waren aber vorzüglich.

Zugegeben, die Straße 614 ist riskant zu fahren und Leitplanken existieren höchstens in der Vorstellung. Trotzdem, das Wagnis wird belohnt! Die Schotterpiste windet sich in steilen Serpentinen den Hang hinunter, wenn plötzlich die Sicht auf eine rötlich schimmernde, von Meeresprielen durchzogene Ebene freigegeben wird. Ein großartiger Augenblick und einen Stopp wert. Voraussetzung für diesen unvergesslichen Moment ist der richtige Zeitpunkt. Es gilt die Gezeiten zu beachten. Bei Flut und Wasserhöchststand ist die gesamte Strandfläche von Wasser bedeckt. Hereinströmendes und hinausfließendes Wasser hingegen formen Gemälde in den Raudasandur.

Natürlich reizt es, den riesigen Strand zu Fuß zu erleben. Wer es über die Sandfläche versucht, dürfte hier und dort etwas Mühe haben. Viel bequemer geht es auf dem kurz nach dem Parkplatz angelegten Weg durch die grüne, angrenzende Ebene.

In Strandnähe am Raudasandur befindet sich eine kleine Kirche namens Saurbaejarkirkja. Es ist eine katholische Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche wurde nach gründlicher Restaurierung im Auftrag des Nationalmuseums und mit Mitteln aus dem Haushaltsfond Islands am 5. September 1982 wieder geweiht. Nur etwa 400 m entfernt hat man ein schönes Kaffihus errichtet, von dessen Terrasse man windgeschützt einen schönen Blick auf das Meer und den farbigen Strand hat.

Charakteristisch für das landschaftliche Bild der Westfjorde sind besonders im südlichen und westlichen Teil die Tafelberge mit ihren steilen Hängen (849) und den -wie mit dem Lineal gezogenen- Bergkuppen, zwischen denen sich kilometerlange Fjorde ins Landesinnere ziehen. Wenige Kilometer von unserer Unterkunft entfernt befindet sich ein Thermalbad mit heißen Quellen. Die Badegäste wurden immer wieder von den in der Nähe brütenden Küstenseeschwalben attackiert. Selbst Angriffe auf unser fahrendes Auto blieben nicht aus.
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