Rund um die Erde ... mit Gabriele und Herbert Hösler aus Köthen

  • Halbinsel bei Bakkagerdi
  • Brutkolonie
  • Anflug
  • Landung
  • Teil einer Brutkolonie des Eissturmvogels
  • Fütterung des Weibchens, das brütet.
  • Fütterung des Jungvogels
  • Farbige Küsten
  • Innra Hvannagil-Schlucht
  • Basaltwand in der Rhyolitschlucht
  • Silberwurz
Papageitaucherkolonie und Rhyolithschlucht Innra Hvannagil (16.06.17)
Von unserer Unterkunft in Bakkagerdi bis zu einer Halbinsel, auf der sehr viele Papageitaucher brüten, war es nicht weit. Papageitaucher brüten bevorzugt in sehr dichten Kolonien. Zur Brutzeit werden die Oberkanten oder Hänge grasbewachsener, steiler Klippen oder Geröll- oder Schutthalden an deren Fuß aufgesucht. Die besiedelten Klippenbereiche weisen meist eine mindestens 20 cm dicke, grabfähige Substratschicht auf, in der sich Höhlen befinden oder in der selbst Höhlen von den Puffins gegraben werden können. Die Höhlen werden mit dem Schnabel gegraben. Das lose Material wird mit den Füßen nach draußen befördert. Selbst gegrabene Höhlen sind im Normalfall maximal 0,75 bis 1,50 m lang, selten bis 3 m. Die Öffnung ist 30–40 cm weit, der Gang hat einen Durchmesser von etwa 12,5 cm und die Nestkammer einen Durchmesser von 30 bis 40 cm.

Der Papageitaucher oder Puffin genannt, ist eine Vogelart, die an den Küsten des nördlichen Atlantik sowie an den Klippen des westlichen Nordpolarmeeres brütet. Aufgrund der gebietsweise stark schrumpfenden Populationen wird diese Vogelart seit 2015 als gefährdet eingestuft. Mit einer Körperlänge von 28 bis 34 cm und einer Flügelspannweite von 50 bis 60 cm ist er etwa so groß wie eine Haustaube. Männchen sind etwas größer und schwerer als Weibchen.

Man kann sich den Tieren mit einer geringen Fluchtdistanz nähern. Wir hatten während unseres zweistündigen Aufenthaltes am frühen Morgen hinreichend Gelegenheit, unterschiedlichste Verhaltensweisen zu beobachten: Anflug, Landetechnik ohne und mit Nahrung für die Jungvögel sowie Abflug beherrschen die Altvögel perfekt.

Einige Altvögel waren noch dabei, die Bruthöhlen mit Gras auszupolstern.

Nur die unmittelbare Umgebung des Höhleneingangs wird vom Männchen gegen Artgenossen verteidigt. Der im Profil etwa dreieckige Schnabel ist extrem hoch, aber sehr schmal. An der Basis des Oberschnabels befindet sich eine breite gelblich-violette Hornspange. Die Schnabelwülste sind vergrößert und gelborange. Die Iris ist variabel braun, graubraun oder weißlich. Die Beine sind leuchtend rot. In Europa ist die Art durch die weißen Kopfseiten und den großen, dreifarbigen Schnabel unverkennbar.Die kräftigen Farben des Schnabels sind im Schlichtkleid blass, ebenso wie die orangefarbenen Beine, die dann gelblich blass sind. Die Kopfseiten sind im Schlichtkleid grau.

Der Papageitaucher legt nur ein Ei. Die Brutdauer beträgt ca. 36 Tage. Beide Eltern lösen sich beim Brüten ab. Die jungen Papageientaucher gehören zu den Nesthockern. Die Nestlingsdauer beträgt ca. 40 Tage. Die jungen Küken werden von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. Die Nahrung der jungen Küken besteht überwiegend aus Sandaalen. Die Nahrung besteht ansonsten aus verschiedenen kleinen Fischen und Krebstieren.

Eissturmvögel sind die Nachbarn in der Papageitaucherkolonie. Die oft großen Kolonien befinden sich normalerweise in Felswänden über der Brandung. Am Brutplatz liegen die Vögel auf dem Bauch und schieben sich bei Gefahr unter die Felskante. Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Zwischen Mai und August wird ein einziges weißes Ei von beiden Eltern 48 bis 57 Tage bebrütet, die sich alle paar Tage ablösen. Wird das Ei gestohlen oder zerbrochen, legt das Weibchen kein neues.

Mitte Juni schlüpft der Jungvogel, der einen sehr dichten Daunenpelz trägt. Die ersten zwei Wochen wärmt ein Elternteil das Junge, während der andere Altvogel auf Nahrungssuche ist. Der Jungvogel wird mit einem öligen Brei aus halbverdauten Kopffüßern, Mollusken und Quallen gefüttert, so dass er auffallend fett wird.

Die Nestlingszeit dauert 41 bis 57 Tage. Nach sechs bis acht Wochen Fütterungszeit – sobald sich der Jungvögel einige Schritte aus dem Nest bewegt – ziehen die Altvögel wieder auf die Hochsee und überlassen ihn sich selbst. Im Alter von 50 bis 60 Tagen stürzt er sich von den Felsen und treibt flugunfähig auf dem Meer. Von der Oberfläche nimmt er Plankton auf und zehrt von seinen Fettvorräten so lange, bis das Gefieder völlig herangewachsen und er flugfähig ist. Die Lebenserwartung beträgt 20 Jahre und mehr. Das Höchstalter liegt bei etwa 90 Jahren.

Nach dem Besuch der Papageitaucherkolonie verweilten wir noch im Hafengelände (288) und machten einen Abstecher an die Steilküste auf der kleinen Halbinsel.

Die Steilküsten in der Nähe von Bakkagerdi sind vielfarbig und menschenleer. Das Hinterland steigt steil an. An den Abhängen befindet sich Weideland, das Einzelbauern zur Viehhaltung nutzen. Im naheliegenden Hochgebirge bleiben auch in den Sommermonaten Schneereste liegen.

In Bakkagerdi befindet sich eine Fischverarbeitungsanlage, zu der auch das Cafe „Alpha“ gehört, wo man die vorzügliche Fischsuppe zu kaufen bekommt. Die Schädel der verarbeiteten Fische sind in einer Trocknungsanlage aufgehängt. Was damit nach der Trocknung geschieht, war nicht zu erfahren.

Nach dem Mittagessen hellte sich der Himmel wieder etwas auf, was uns ermutigte, die wunderschöne bunte Rhyolithschlucht nördlich des Fischerdorfes Bakkagerdi zu besuchen. Die Kontraste zwischen Rhyolithgestein und dem dunklen basaltischen Fels in der Schlucht entfachen alle Phantasie. Dieser Canyon ist einer der schönsten des ganzen Landes. Es ist im ersten Abschnitt der Schlucht einfach, diese bemerkenswerte Kunstgalerie der Natur zu durchwandern. Schwarzer Basalt und goldenes Rhyolithgestein schaffen eine perfekte Kombination, die an einem sonnigen Tag, der es bei unserer Anwesenheit leider nicht war, den Goldton des Rhyolith besonders hervorbringt.

Was dauerhaft fließendes Wasser bewirken kann, zeigen die abgeschliffenen Basaltsteine im Flussbett.

Schon auf der Rückkehr aus der Innra-Schlucht fing es zu regnen an. Die Blüten der Silberwurz sammelten das Regenwasser. Doch schon nach einer halben Stunde wichen die Wolkenfetzen und unser Übernachtungsort zeigte sein auffallendes Farbbild. Die Abendsonne tauchte alles in eine wunderbare Atmosphäre, die wir vor dem Schlafengehen noch aufsaugten.
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