Reykjavik - Hafnarfjördur (29.06.17)
Um schnell in Reykjavik zu sein, nutzten wir die Autobahn unter dem Nordatlantik, den Hvalfjörður-Tunnel. Der ist 5.770 m lang und 3.750 m der Strecke liegen unter dem Meeresboden. Der tiefste Punkt des Tunnels ist 165 m unter dem Meeresspiegel.
Der Tunnel wurde offiziell durch den Ministerpräsidenten am 11. Juli 1998, acht Monate früher als geplant, eröffnet. Da können sich die Bauleute des Berliner Flughafens etwas abgucken!!!
Der Hvalfjörður-Tunnel war der erste unterseeische Tunnel der Welt, der durch junges Basaltgestein in einem geothermischen Gebiet gebohrt wurden. Während der Planung und Vorbereitung wurde geschätzt, dass bis zu 1.500 Fahrzeuge pro Tag den Tunnel benutzen würden. Der Tagesdurchschnitt im ersten Jahr lag jedoch bei 2.500 Fahrzeugen, im Jahr 2005 waren es schon 4.500 und im Jahr 2007 fuhren 5.500 durch die Röhre. Der Grund des Anstiegs ist die gestiegene Zahl der Autos in Island und die Verkürzung der Reisezeit zur Hauptstadt. Seit der Tunnel geöffnet ist, ist auch die Maut-Rate erheblich zurückgegangen. Sie beträgt 1000 Isl.Kronen (rund 8,00).
Wenngleich die vulkanische Aktivität rund um den Tunnel längst aufgehört hat, liegt die Temperatur im Tunnelgestein immer noch bei 10° bis 30 º C, 57º C in einem Teil des südlichen Abschnitts. Dadurch erwärmt sich die Luft im Tunnel und ermöglicht natürliche Zirkulation, die Strom spart, weil keine Lüfter notwendig sind. Es wird wegen des hohen Verkehrsaufkommens erwartet, dass ein zweiter Tunnel in naher Zukunft gebaut wird, um die steigende Nachfrage zu bewältigen. Der mautpflichtige Tunnel verkürzt die Strecke zwischen Reykjavik und Borgarnes um 61 Kilometer.
Nachdem wir Reykjavik erreicht hatten, fuhren wir zum Wahrzeichen der Stadt, der Hallgrímskirkja. Sie ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche, das größte Kirchengebäude Islands und das zweithöchste Gebäude des Landes nach dem Smáratorg-Turm. Die Kirche ist das sechstgrößte Bauwerk des Landes. Im äußeren Erscheinungsbild dominiert der expressionistische Stil, ähnlich der Grundtvigskirche in Kopenhagen, die 1940 fertiggestellt wurde. Auffallend ist die Ähnlichkeit der Betonpfeiler, die sich in großer Zahl um den Turm der Hallgrímskirkja aneinanderreihen, mit Basaltsäulen, einem gängigen Motiv der isländischen Landschaft. Die weiße Farbe soll an die Gletscher erinnern.
Harpa - das Konzert- und Konferenzhaus in Reykjavík wurde 2011 eröffnet. Das Gebäude beherbergt sowohl das isländische Sinfonieorchester als auch die isländische Oper und gilt mit der vom Künstler Olafur Eliasson gestalteten Fassade als architektonische Attraktion und neues Wahrzeichen der Hauptstadt.
Das 43 m hohe Gebäude besteht aus zwei leicht versetzten quaderförmigen Teilen mit schrägen Kanten. Es enthält im Innern einen großen Konzertsaal mit 1800 Sitzplätzen und 3 kleinere Konzerträume sowie ein Konferenzzentrum mit Dolmetscherkabinen für bis zu 9 Sprachen. New Yorker Akustikplaner haben ein vollautomatisches System entwickelt, das sich unter anderem mit Hilfe von Filzwänden und Klappen zur Optimierung jeder Art von Musik einstellen lässt.
Auffallend ist die Umhüllung des Gebäudes, die von dem isländischen Künstler Ólafur Elíasson, inspiriert von den unterschiedlichen Lichtstimmungen seiner Heimatinsel, entworfen wurde. Sie besteht aus einer wabenartigen Struktur aus dichroitischem Glas, das je nach Wetter auf die wechselnden Tageslichtfarben reagiert.
Weil es in Reykjavik bei unserer Ankunft regnete, unternahmen wir nur einen kurzen Spaziergang durch die Hauptstraße, wo alte Gebäude im guten Bauzustand zu besichtigen sind.
Das familiengeführte Hotel Kríunes wurde im Jahr 1998 gebaut.
Es liegt nur 15 Minuten vom Stadtzentrum Reykjavíks entfernt. Vom Hotel aus hat man einen wunderschönen Blick auf den See Ellidavatn.
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